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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

Mit diesen Merkmalen sind die Unterschiede der typischen Schädelbildung zwischen 
den slavischen Stämmen des mährischen Ostens und Westens charakterisirt, zwischen 
welchen Verbindungsglieder bestehen, gleichwie nach Nordosten ein Übergang zum 
polnischen Typus unverkennbar ist. Jnwieferne bei den Walachen auch rumänische Volks 
elemente, welche einzelne Karpathengegenden als Hirten besiedelt haben sollen, auf die 
physische Gestaltung beeinflußen!) gewirkt haben, werden erst künftige Untersuchungen 
klarstellen müssen. 
Gewisse Andeutungen in dieser Beziehung sind indessen durch anderweitige besser 
constatirte physische Racenmerkmale gegeben, namentlich in Beziehung auf die Farbe der 
Haut, der Haare und der Augen. 
Die im Jahre 1880 stattgefundene Aufnahme der bezeichnten ethnographischen 
Merkmale der Schulkinder Mährens erstreckte sich auf 96 Procent derselben, war sonach 
eine nahezu vollständige. 
Es zeigte sich dabei, daß der blonde Typus, charakterisirt durch lichte Hautfarbe, 
blonde Haare, blaue Augen in den deutschen Schulbezirken Mährens mit 34 4 Procent, 
in den cechoslavischen nur mit 15'2 Procent, in den gemischten mit 21 Procent der Zahl 
der untersuchten Kinder vertreten war, während umgekehrt der braune Typus, durch 
dunkle Haut- und Haarfarbe mit braunen Augen gekennzeichnet, in den cechoslavischen 
Schulbezirken zu 24 Procent, in den deutschen und gemischten zu 21 8 Procent vorkam. 
Einzelne Merkmale, insbesondere lichte (blaue oder graue) Augen sind übrigens viel 
häufiger als der zugehörige allgemeine Typus, so daß es Kinder mit blauen Augen um 
16 Procent mehr gab als Kinder mit allgemein blondem Typus und Kinder mit braunen 
Augen um 8 3 Procent mehr als solche mit allgemein braunem Typus. Helle Augen 
(blau oder grau) besitzen überhaupt mehr als zwei Drittel aller Schulkinder in Mähren. 
Dabei ist nicht ohne Bedeutung, daß sich in einzelnen Gebieten ein besonders häufiges 
Vorkommen der grauen Augen bemerkbar macht, welche im Gebiete der Lachen 
(Wasserpolen) und Walachen bei 40 Procent der untersuchten Kinder, sonach in einer 
Häufigkeit vorgefunden wurde, wie sie nur wieder bei den ostgalizischen Huzulen und 
anderen Karpathenstämmen angetroffen wird, und zwar bei den mährischen Walachen 
wie bei den Huzulen mit dunkler Haut- und Haarfarbe, wodurch vielleicht eine besondere 
Raceneigenthümlichkeit bekundet wird. 
Das Stammgebiet der Wal achen im Walachisch-Meseritscher Bezirk, sowie jenes 
der Slo vaken in der Landschaft des Marsgebirges (Bezirk Gaya, Hradisch) ist in Mähren 
dasjenige, in welchem der blonde Typus am schwächsten, der braune am stärksten 
vertreten ist, gleichwie unter den Deutschen im Trübaucr und Steruberger Bezirk der 
blonde Typus am stärksten, der braune am schwächsten verbreitet ist.
	        
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