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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

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Hanna das Aussehen eines gemauerten hatte. Abgesehen von dem eigentlichen Wohntracte, 
bestanden die Mauern des althannakischen Bauernhauses ans mit Stroh untermischtem 
Lehm, dessen einzelne Lagen zwischen zwei aufrecht gelegten Brettern so lange gestampft 
wurden, bis sie hart geworden sind; später baute man die Mauern aus übereinander- 
gelegten Lehmklumpen (vüllr^), die schließlich durch ungebrannte Lehmziegeln ersetzt 
wurden. Die Hüuserfa^aden wurden ehemals nur weiß, deren Sockel (obrovrnrvkn) grau 
oder blau angestrichen; in der oberen Hanna hatten die alten Häuser oft eine farbige (in der 
Regel gelbe) Umrandung. Eigenthümlich sind hier auch die plastischen, oberhalb der Fenster 
und Thüren angebrachten Mörtelornamente, die in der ersten Hälfte des laufenden Jahr 
hunderts anskamen und von denen leider in unseren Tagen wieder von Jahr zu Jahr eine 
Anzahl verschwindet. Diese Hansornamentik verräth zwar das Vorbild der Barocke, ist 
jedoch in einer eigenthümlichen Weise entwickelt. 
Das eigentliche Wohnhaus bestand aus zwei Theilen, die auch äußerlich zu unter 
scheiden waren, nämlich einerseits aus der höher gelegenen Stube, an welche in der Regel 
ein kleines Zimmer anstößt; dieser Theil des Wohnhauses ist nur ebenerdig — eine Art 
Hochparterre; der andere Theil, welcher den Flur sammt Kammern umfaßt, ist dagegen 
tiefer gelegen und mit niedrigerer Decke, dafür aber mit einem Obergeschoß versehen, so 
daß seine Mauern jene des eigentlichen Wohntractes überragen; infolge dessen ist auch das 
ehemals durchwegs strohgedeckte Dach zweitheilig, indem sich der First oberhalb der 
Übergangsstelle vom Flur zur Stube plötzlich in schiefer Lage um etwa 0'5 Meter senkt. 
In der oberen Hanna - von Littan im Norden bis Tobitschau im Süden — hatte 
ehemals ein jeder Banerngrund vor seiner Hausthür einen großen quadratischen, massiv 
gebauten Vorsprung (mnlr), etwa vier bis fünf Meter im Gevierte, der sich ans den Dorf 
platz mit einem breiten, durch Holzbrüstnngen jedoch bis ans einen engen Durchlaß 
versperrten Vogen öffnete. Die zahlreichen Hansvorsprünge verliehen dem sonst ziemlich 
öden hannakischen Dorfplatze eine Lebhaftigkeit, die man heute mit Bedauern vermißt. 
Sie waren es, welche den Charakter der hannakischen Dorfarchitektur vor allem anderen 
ausmachten. Nachdem sie ohne irgend einen Ersatz verschwunden sind, hat auch das 
hannakische Bauernhaus seinen Sondcrtypns eingebüßt. Im südlichen Theile der Hanna 
— bei Kremsier und Hvleschan - waren jedoch diese Hansvorsprünge entweder gar nicht 
üblich oder sie haben sich, gerade so wie in der angrenzenden mährischen Slovakei, nur in 
der Form von kleinen kapellenartigen, mit einem fliegenden Dach überdeckten Nischen 
erhalten. 
Es war ein angenehmes Plätzchen, dieser Hausvorsprnng, besonders im Hochsommer, 
indem die dicken Mauern den Sonnenstrahlen erfolgreich Trotz bieten konnten, so daß 
darin auch bei der größten Sommerhitze eine angenehme Kühle herrschte. So diente diese
	        
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