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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

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Eigenthümlich Oppaländisch ist der „Lindewiesener Holzwarenhändler", in welchem 
Liede die kleinen Erzeugnisse der Holzindustrie jener Gegend recht erschöpfend 
aufgezählt werden: 
Trallalö trallalö! 
Nu bin ich amöl dö. 
Trallalö trallalö! 
Etz käst m'r ach was ä. 
Asa wolfl höts ich noch Ni'mand gän, 
Asu fil ir ä hätt Rätw'rmänne g'sän. 
Wänn andre was em'n Blma Han, 
War ichs ganz sech'r em zwe Gräschla lön. 
Schine Wäre ha ich fiil, 
Wi ich 's etz üfzela wil: 
Melchzappla, Fai'rnappla, 
Quarkquätscha, Pott'rplätscha, 
Wert'!, Mätzafert'l, 
Jw'rrecke, Rockaschtäcke, 
Schlafla, Aäwääfa, 
Kloppschlegh'l, Draschstegh'l, 
Schläpprächa, Flaxbrächa, 
Hämulda, Ädckolwa, 
Wäss'rkänna, Aibritonna, 
Meßla, Matza, Mestplatscha, 
Wänschm'rmästa, Wätzmästa, 
Sälzmästa d' ällerbästa, 
Kökläff'l, Sanzagreff'l, 
Brntschossa, Lätt'rschprossa, 
Kerwesche, Rächaschpesse, 
Worfjchanfan, Züw'rtaufan, 
Knätschait'r, Sänzarait'r, 
Hökaschtälza, Ack'rwalza, 
Bend'knew'l, Flighawed'l, 
Hächan, Flaxreffan, 
Fai'rschwämme, Fäd'potzkLmme, 
Ächne Tricht'r, Schwäf'llicht'r, 
Schpächa, Rächa, 
Lächsa, Lästa, 
Schpella, Tella, Falcha, 
Polf'rholz an älls mitsämma 
Watt'r bäss'r nernt b'komma. 
Auch an volksthümlichen Kinderliedern und Kindergebeten fehlt es im Lande nicht. 
Zahlreich sind die Wiegenlieder, in denen der Mutter frommer Sinn bemüht ist, schon 
im Säugling den in ihm schlummernden göttlichen Funken zu wecken. Ein Kindergebet, 
das im Jauerniger Bezirke noch heute gebetet wird, möge seinen Platz hier finden: 
Hatte wil ich schloffa gm, 
Ferza Äng'l sella bainm'r schti'n: 
Zwene zur Rächta, 
Zwene zur Lenka, 
Zwene zun Fissa, 
Zwene zun Haipta, 
Zwene, di mich däcka, 
Zwene, di mich wäcka, 
Zwene, di m'r zaigha a hücha Schtaig 
Ai das ewighe Himm'lraich. Amen. 
Dieses Abendgebet ist über ganz Österreich und Deutschland und weit darüber 
hinaus verbreitet, wenn auch mundartlich verschieden und bildlich oft anders gefärbt. 
Die älteste verbürgte Aufzeichnung gibt Johannes Agricola (1492 bis 1566), der in seinen 
Sprichwörtern bei Erklärung der Grüße „Gott gebe Euch eine gute Nacht, einen fröhlichen 
Morgen gebe uns Gott!" dies unser Kindergebet erwähnt. 
Schon unter den Sitten und Bräuchen wurde das Vorkommen von Weihnachts 
und Christkindelspielen mit dramatischem Charakter erwähnt. Unser Heimatland besitzt
	        
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