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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Tirol und Vorarlberg

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Umfang der Grafschaft sehr erheblich, denn nach dem Erlöschen des Hauses Görz fügte er 
das erblich an ihn gefallene Pusterthal hinzu, im baierischen Erbfolgekriege eroberte er 
die Schlösser und Gerichtsbezirke Rattenberg, Kufstein und Kitzbühel, ein längerer Krieg 
mit der Republik Venedig brachte den Erwerb der vier Vicariate im Lagerthal, der 
Städte Rovereto und Riva und des Bezirkes Ampezzo mit dem Schlosse Peutelstein. 
Diese Kriege, sowie der schon in den ersten Jahren ausgebrochene Engadiner Krieg, der 
Tirol große Gefahr brachte und zu der unglücklichen Schlacht an der Galva führte, ver- 
anlaßten den Kaiser, das Landesvertheidigungswesen zu ordnen und im Einvernehmen mit 
Innsbruck zu Anfang des XVI. Jahrhunderts. 
den Ständen das berühmte elfjährige Landlibell zu erlassen, das für alle folgenden Zeiten 
bis ins XIX. Jahrhundert die Landesdefension regelte. Ständige Landesbehörden hatte 
er gleich in dem ersten Jahrzehnt seiner Regierung in der sogenannten „Regierung" und 
„Hofkammer" dem Lande gegeben und damit die Art der Verwaltung auf zwei und ein 
halbes Jahrhundert bestimmt. Über ein Landesrecht (Landesordnung) wurde wohl 
berathen, aber zum Erlaß eines solchen kam es nicht und ebensowenig vermochte der Kaiser 
Ordnung in seinen Haushalt zu bringen; die kostspieligen Kriege und andere Unter 
nehmungen nöthigten ihn vielmehr zum Verkauf oder zur Verpfändung vieler Güter, 
Schlösser, Herrschaften und insbesondere der sehr einträglichen Bergwerke, selbst unter den 
ungünstigsten Bedingungen, wodurch die Macht und das Einkommen des Landesfürsten 
in nicht geringem Grade geschmälert wurde. Wie schlimm diese und andere Schäden waren,
	        
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