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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Tirol und Vorarlberg

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en>6o (warm), sunt, italienisch salto (Sprung), äutsr, italienisch nitro (ander) u. s. w.; 
c) die Trübung des Vocals ü mit dem Laute des französischen oder lombardischen n: ün, 
italienisch uno (ein), äür, italienisch änro (hart), vonü, italienisch venuto (gekommen) 
in s. w.; ä) den getrübten Vocal ö mit deni Laute des französischen on in peu und oe 
mit dem Laute des französischen on in pour: tiöi, Plural üöi, italienisch tiAiiuoio, -i 
(Sohn, Kind), nüo, ncok, italienisch nuovo (neu), eos^n, italienisch euoen (Köchin), 
kosbo, italienisch knoeo (Feuer), losZo, italienisch Inogo (Ort) u. s. w.; e) den Doppellaut 
ne (oder ü), welcher ans einem kurzen betonten lateinischen o entstanden ist: tnee, italienisch 
kuoeo, luee, italienisch !nosso, seneta, italienisch sonoin (Schule); k) den Doppellaut ie 
in der Mehrzahl der Nennwörter ans -eiko: IrnäiZi, italienisch krntelli (Brüder), bijsi, 
italienisch delii (schön) u. s. w.; ^) das n gleich nct: ckoirmnär, italienisch ckomanckaro 
(fragen), rssponor, italienisch risxonckero (antworten), ssrnni, italienisch ssimnäi (groß) 
u. s. w.; d) die Erhaltung des I in den lateinischen Formeln dl, cl, 6, pl, re.: dlnstnmnr, 
italienisch kwstemininrs (fluchen), roeln und orsola, anderswo rsen und re^a, italienisch 
orseedin (Ohr), vsoln und vsen, italienisch veeodin (alt), tlor, italienisch lioi-o (Blume), 
tlnina, italienisch tiaininn (Flamme), plövia und pluevin, italienisch pivMn (Regen) 
u. s. w.; i) das flexivische s in der zweiten Person der Einzahl in der Konjugation: das, 
italienisch ckni (du gibst), Ins, italienisch kai (du machst), soiitos, italienisch senil (du 
hörst) u. s. w. 
Ferner hatten die fortwährenden und engen Beziehungen zwischen dem italienischen 
und dem deutschen Theile des Kronlandes zur nothwendigen Folge, daß viele deutsche 
Sprachbestandtheile in die verschiedenen Mundarten von Wälschtirol eingedrungen und 
darin geblieben sind. In dieser Hinsicht aber soll nicht unbeachtet bleiben, daß solche Ein 
flüsse die Sprachlehre gar nicht berührten und daß ein großer Theil der Wörter deutscher 
Abstammung, welche in das Wörterbuch der Mundarten Walschtirols ausgenommen sind, 
sich auch in den venetianischen und lombardischen Dialecten vorfinden und daß einige 
davon auch in die italienische Schriftsprache nbergegangen sind. Wir wollen hier nur 
einige der am meisten vom Volke Walschtirols gebrauchten Wörter deutscher Abstammung 
als Beispiele anführen: Lässerlo (Wagen), boro (bnnr Geld, z. B. no xtü o n doro, 
ich habe keinen Kreuzer), ennöckorli (Knödel), oanüp (Knappe), etwklsr, -n (Kellner, -in), 
etimlwr (Kindsdirne), oräokrssa (Krachse), ernoti oder orüuti (Sauerkraut), erosnobol 
(Krummschnabel), onosr (Kutscher), ttnkerli (Pfifferlinge), Knrbär oder Fnrdör (Gärber), 
Atrimpol (Gimpel), Arodiün (grob), innrlos (Markschloß, mittelhochdeutsch inntsloch, 
poolin (Bückling), Mtor (Faßbinder), püssol (Büschl), selwi, seköo (Scheideinünze) 
in der Bedeutung von Pfennig, z. B. no nvor n setioo, keinen Kreuzer, keinen Pfennig 
Geld haben, seiner (Schießer), slippo^nr (schlüpfen, schlüpfrig), sküsser (Schlosser),
	        
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