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äi Droillo closeritto in oltnvn rinia" erwähnt zu werden. Mattioli war ein berühmter
Arzt und Naturforscher, gebürtig von Siena, der lange am glänzenden Hofe der Fürst
bischöfe von Trient Bernard Cles und Cristoph Madruzz lebte und im Jahre 1577 in jener
Stadt starb, wo ihm auch im Innern des Doms ein Denkstein gesetzt wurde. Er war
nach Trient gekommen, als der Cardinal Bernard Cles neben dem alten Schlosse, in dem
die Fürstbischöfe Hof hielten, einen neuen geräumigen und prächtigen Fürstensitz, das
„Castell del Buon Consiglio" erbaute. Der mächtige Eindruck dieses Baudenkmals
begeisterte Mattioli zu jener
Dichtung in achtzolligen Reimen,
welche zuerst im Jahre 1539 zu
Venedig in Druck gelegt und dem
Cardinal Cles gewidmet ist. Ein
anderes kleineres Gedicht, das
den öffentlichen Notar zu Trient
Leonardo Colombino vonTer-
lago zum Verfasser hat, beschreibt
das am3. Mai 1547 von Cardinal
Madruzz im Castell del BnonCon-
siglio zur Feier des Sieges des
Kaisers Karl V. bei Mühlberg
veranstaltete Fest. Lange Zeit
nngedruckt wurde es in wenigen
Exemplaren aus Anlaß der Hoch
zeit Larcher-Ciani veröffentlicht
unter der Aufschrift: ,11 Driorllo
ti'icksntiiao cki Ueormräo Ooloin-
dino« (Trento 1858). Es sind
kunstlose Achtzeiler, allein man
verzeiht sie gern dem Dichter über die anregende Kunde von diesem Feste, mit dem ein
sogenannter Liebestriumph (Drionlo ci'amora), das ist, ein Umzug von Edelfrauen in der
Tracht der Figuren des Tarokspiels, dann eine Tanzunterhaltung und zuletzt ein Lustspiel
in fünf Aufzügen verbunden war.
In diesem Jahrhundert machte sich auch Bartolomeo Tacchello von Arco,
gestorben 1628, durch Schriftwerke in Versen und Prosa, welche sich durch Leichtigkeit
des Stils und Sprachreinheit auszeichnen, um die italienische Literatur in Wälschtirol
hochverdient. Er ist der Verfasser der »^.marnrlla,, kavo1n boZLliLr6ceia°, des Lustspiels
Tirol und Vorarlberg.
Clementino Vannetti.
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