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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Tirol und Vorarlberg

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Märtyrers sich zum Himmel aufschwingt, aus dem ein Engel mit der Palme des Sieges 
ihr entgegenkommt. 
Während Christof Unterberger mehr im Ausland sich bethütigte, arbeitete sein Zeit 
genosse Paul Troger von Welsberg ganz auf heimatlichem Boden. Nachdem er zuerst 
bei Alberti, dann in Venedig und Bologna seine künstlerische Ausbildung erhalten hatte, 
kam er nach Wien, wo er 1754 zum Director der Akademie ernannt bis zu seinem Tode 
(1777) gewirkt hat. Seine Hauptwerke sind Altarblätter, welche zahlreiche Kirchen zieren 
und großes Talent für Composition verrathen, deren schwere Farbentöne aber die 
künstlerische Wirkung herabstimmen. Er malte auch in Fresco, so den Dom zu Brixen, und 
radirte sowohl Historienbilder als Landschaften. Alle seine Arbeiten zeugen von eingehenden 
Studien und tieferem Ernst der Auffassung. Zu den großen Verdiensten dieses Mannes 
zählt seine aufopfernde Hingabe an seine Schüler, namentlich an Martin Knoller von 
Steinach (geboren 1728), den er als armen Knaben zeichnend auf dem Wege fand und 
in seine Schule und Obhut nahm. Bei der Ausmalung der Domkirche in Brixen stand 
Knoller seinem Meister schon thatkräftig zur Seite. Nach seinem wiederholten mehrjährigen 
Aufenthalt in Rom, wo Raphael Mengs sehr bedeutenden Einfluß auf ihn übte, wurde er 
als Professor an die Akademie in Mailand berufen, welche Stelle er bis zu seinem Tode 
bekleidete. Hatte er vor seinen italienischen Reisen, wie die von ihm ausgemalte Kirche in 
Anras zeigt, noch ganz in Troger'scher Manier gearbeitet, so beweisen seine späteren Werke, 
daß er in Rom die von Raphael Mengs mit so großem Erfolge angewendete Malweise 
angenommen hat, ohne jedoch bei seinem kräftigen Geiste in Mengs' Weichlichkeit zu ver 
fallen. Ungemein zahlreiche Werke geben von der Fruchtbarkeit dieses bedeutenden Künstlers 
Zeugniß. Tirol allein besitzt von ihm 21 Altarblätter, drei kirchliche und zwei profane 
Deckengemälde, von welch letzteren jenes im Taxis'schen Postpalais zu Innsbruck, das 
Urtheil des Paris darstellend, die volle Meisterschaft des geistvollen Freskcnmalers constatirt. 
In Baiern wurden von Knoller die Kirchen in Ettal und Neresheim und der Bürgersaal in 
München mit Fresken geziert, Ettal und Benedictbenern auch mit Altarblüttern versehen. 
In der Kirche zu Ettal hatte vor Knoller der ebenfalls in Rom ausgebildete Johann Jakob 
Zeiler von Reutte, welcher wie sein Vetter Franz Anton eine erstaunliche Fruchtbarkeit in 
der Kirchenmalerei entwickelte, die große Kuppel ansgemalt, aber seine Arbeit steht weit 
hinter jener Knollers zurück. Die Meisterschaft Knollers zeigt sich vor Allem in seinen nl 
trosco mit vollendeter Technik gemalten Bildern, deren geistreiche Composition und kraft 
volle Ausführung gleich bewundernswerth sind. Von seinen in Öl gemalten Bildern ragen 
außer jenem, welches die Münchener Pinakothek bewahrt, auch die von ihm der Kirche seines 
Gebnrtsortes gewidmcten Altarbilder hervor, der heilige Erasmus, Enthauptung des heiligen 
Johannes und St. Sebastian, welches letztere in gleicher Ausführung auch Ettal besitzt.
	        
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