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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1875 / 123)

welche das leitende Cornite an das Oesterr. Museum und die eingeladenen 
Künstler und Kunsthandwerker gerichtet hat. Es lautet: 
Nach Erfahrungen. welche ziemlich allgemein in allen grösseren Städten gemacht 
worden sind, ist nicht leicht eine Massregel geeigneter, kunstgewerhliches Interesse in den 
unmittelbar betheiligten Kreisen wie im Publicum überhaupt hervorzurufen, als die Er- 
richtung permanenter kunstgewerblicher Ausstellungen, welche in bestimmten Zeiträumen 
von Gebiet zu Gebiet wechselnd. wohlgeordnete Serien von Kunstgegenstanden aus frü- 
heren Epochen zu bequemer Vergleichung mit entsprechenden Artikeln moderner Pro- 
duction darbieten. 
In Würdigung dieser Thatsache hat das unterfertigte Comite beschlossen, in den 
erweiterten Räumen der hiesigen Fachschule für Goldschmiedekunst und verwandte 
Gewerbe (im v. Porlheim'schen Hause. Ferdinandstrasse 38 neu, z. Stock) regelmassige, 
unentgeltlich zu besichtigende Ausstellungen der geschilderten Art vom November 
dieses Jahres an so lange zu veranstalten, bis in dem künftig zu erbauenden Künstler- 
hause der böhmischen Sparcasse diesem Bedürfnisse in grosserem Umfange abgeholfen 
werden kann. 
Diese in Aussicht genommene Folge von Ausstellungen soll mit einer auf die Dauer 
von wenigstens drei Monaten berechneten 
"Ausstellung von Buehbinder- und Ltdßfälfbßiienn 
eingeleitet werden. 
Zu diesem Zweck soll zunächst aus der k. k. Universitäts-Bibliothek, dem Oesterr. 
Museum für Kunst und lndustrie und anderen grösseren Buchersammlungen eine Auswahl 
der erreichbar besten Einbände vereinigt und dieser Serie eine Reihe möglichst charakte- 
ristischer Exemplare von modernen Buchbinderarbeiten mit besonderer Berücksichtigung 
von Prag und Böhmen beigegeben werden. Ebenso wird für" regelmässige Besprechungen 
in der Presse Anstalt getrofen werden. 
Zu diesem Behufe erlaubt sich das unterfertigte Comite an Ew. Wohlgeboren die 
ergebenste Bitte zu richten. die prbjectirte Ausstellung durch einige Arbeiten Ihres Ateliers, 
denen Notizen über die bezüglichen Herstellungs- resp. Verkaufspreise beizufügen waren. 
beschicken und dieselben an den Leiter der Fachschule, Herrn Otto Mentzel, rechtzeitig 
absenden zu wollen. 
Indern sich das Comite der Hoffnung hingibt, dass Ew. Wohlgeb. in Anerkennung 
der Gemeinnützigkeit des Unternehmens Ihre Mitwirkung nicht versagen werden. beehrt 
sich dasselbe ausdrücklich hervorzuheben, dass es auf die Dauer der Ausstellung für Er- 
haltung der gelieferten Gegenstände Bürgschaft leisten und nach Wunsch für Rücksendung 
derselben Sorge tragen wird. 
Prag, im Juli 1875. 
Das Comite der Fachschule fur Goldschrniedeleunst und verwandte Gewerbe. 
Obmann: 
Dr. Otto Ben ndorf, Prof. der Archäologie an der k. k. Universitat Prag. 
Obmann-Stellvertreter: 
Dr. Anton Maier, Director der Prager Gewerbeschule. 
Adalbert Ritter v. Lanna. Ferd. Lebeda, k. k. Hnf-Waffenfabrikant. Otto Mentzel, 
Bildhauer, Leiter und Lehrer der Fachschule. Dr. iur. Cornelius Schaffner, Landes- 
Advocat. Josef Schulz, Architekt, Lehrer der Fachschule. Josef Singer, Chefyder 
Firma Michael Goldschmidt Sohne, Prag. Karl Rummel, k. k. Hof-Juwelier. Vorstand 
des Prager Gold- und Silberarbeiter-Gremiums. Dr. Alfred Woltmann, Professor der 
Kunstgeschichte an der k. k. Universität Prag. 
Vllaner historische Kunetauutollung vun l876. 
Nachdem sich die vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht ernannte 
Commission zur Veranstaltung einer historischen Kunstausstellung aus Anlass der ErölT- 
nung des neuen Gebäudes der k. k. Akademie der bildenden Künste constituirt und ihre 
zur Executive erforderlichen Speciul-Comites gewählt hat, treten dieselben nunmehr an 
ihre Aufgabe und zwar nach zwei Richtungen. 
Da diese Ausstellung ein getreues und umfassendes Bild der Kunstleistungen der 
k. k. Akademie und der Wiener Kunst vnu der Zeit der Gründung dieser Anstalt durch 
Kaiser Leopold. l. bis auf die Gegenwart gehen soll, so fällt dem einen Comite die Auf- 
bringung derjenigen Werke zu, welche die frühere Epoche der Akademie darstellen, dem-
	        
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