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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 1. Abtheilung: Wien

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Modelle für Brunnengruppen, Tafelaufsätze und dergleichen). Neben ihm wirken der 
feinsinnige August Kühne, der treffliche Ciseleur Stefan Schwarz, der durch seine farbigen 
Holzbildwerke populär gewordene H. Klotz und Andere erfolgreich an der Verbreitung der 
Kunst in allen Zweigen des mit der Plastik verwandten Handwerks. Eine Reihe längst 
vergessener Arten der Production wurde durch das Zusammengehen dieser Männer mit 
wissenschaftlich gebildeten Technikern, wie Kosch, wieder zum Leben erweckt. Die Terracotta- 
Plastik, die Stuccaturarbeit, die Modellfabrication in Gyps und die reich verzweigte 
Plastische Ornamentationskunst, welche sich unter der Leitung von Schönthaler, Schönfeld, 
Lavigne, Schindler, Pokorny und Anderen in Wien zu einer weltbekannten Specialität 
entwickelt hat, gewann durch die Verbindung mit der figürlichen Sculptur neuen Reiz und 
neue Nahrung. Die Miniaturplastik besitzt in Straßer, dem Schöpfer polychrom bemalter 
Statuetten verschiedener interessanter Nationalitäten, einen begabten Vertreter. 
Gleich der Baukunst hat auch die Sculptur in Wien sich aus beengter Sphäre zum 
Höchsten aufgeschwungen; sie hat die weite Stadt mit Statuen und Reliefs geschmückt; sie 
beginnt auch die Gräber, die so lange vernachlässigt geblieben, mit dem versöhnenden 
Zauber der Schönheit zu umkleiden. Aber wie der Baukunst, so öffnet sich auch der 
«sculptur noch ein ausgedehntes Feld der Thätigkeit im Hause. Da möge sie nicht nur 
als Erzeugerin jenes plastischen Spielwerks der Porzellanfigürchen und sonstigen Nippes 
ein geduldeter Gast sein, sondern, wie wir es in Italien, in Frankreich und in Deutschland 
sehen, als ernste, sinnige Muse in Bildwerken auD Erz und Marmor die Schönheit der 
Räume erhöhen, den Sinn der Bewohner erheben! Ihr Einzug ins Haus verbürgt am 
sichersten ihre Zukunft.
	        
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