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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 1. Abtheilung: Wien

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24. October bei dem Hochstrahlbrunnen die feierliche Eröffnung stattfinden und zwei Jahre 
darauf die Wasserabgabe auf alle Bezirke der Stadt ausgedehnt werden konnte. 
Der Kaiserbrunnen, von Kaiser Karl VI. im Jahre 1732 auf der Jagd entdeckt, ist 
eine wahre Hochalpenquelle, welche am Fuße des Schneeberges, des letzten mächtigen 
Alpenstockes der steirischen Alpen, im Höllenthale entspringt, den Abfluß jenes Gebirges 
darstellt und vom reinsten Schneewasser gespeist wird. Die Stixensteinerquelle ist eine 
Spaltquelle, welche an dem entgegengesetzten Abhange des Schneeberges im Sirningthale 
zu Tage tritt und theilweise auch von dem Hochplateau des Gahns Zuflüsse erhält. Da 
von der Einbeziehung der weit abseits gelegenen und unzuverlässigen Altaquelle später 
Abstand genommen wurde, so bilden die beiden genannten Quellen die eigentlichen 
Der Aquäduct der Hochquellenleitung bei Kalksburg. 
Stammquellen der Wasserleitung. Die Quellen sind durch Stollen unterfahren, welche 
ihre Verästelungen aufschließen, und durch ein Wasserschloß, das der Hauptsache nach aus 
einem Sammelbecken besteht, abgeschlossen. Von den Quellen wird das Wasser in einem 
95 Kilometer langen Zuleitungskanale im natürlichen Gefälle die Abhänge des Gebirges 
entlang zu dem Vertheilungsreservoir auf dem Rosenhügel bei Speising geleitet, welches in 
einer Höhe von 88 Meter über dem Nullpunkte der Donau die ganze Stadt dominirt und 
dessen Inneres unsere Abbildung zeigt. Der Aquäduct besteht aus einem gedeckten, wasserdicht 
gemauerten Kanäle, er durchbricht an 29 Stellen auf größere Strecken das feste Gebirge 
und überschreitet in hohen Bogenstellungen zehn größere Thäler mit zusammen 4 6 Kilo 
meter langen Thalübersetzungen. 
Der Aquäduct vermag nach seinem Querschnitte und Gefälle eine Wassermenge von 
140.000 Cubikmeter in 24 Stunden abzuführen. Da das Wasser in dem Aquäducte
	        
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