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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Galizien

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beiden letzten Fibeln zeigen in den Ecken Ornamente in Gestalt gleichschenkliger kleiner 
Kreuze (so eigenthümlich der Ua Doris-Periode) in getriebener Arbeit. Hierher gehören 
ferner ein offener Halsring in Gestalt eines massiven runden Reifes, dessen Enden 
fiegelstockähnlich sich ausbreiten, eine Eigenthümlichkeit des Im larm-Stils, und drei 
goldene Armringe, deren Enden mit zwei an die Hörner eines Widders erinnernden 
Voluten abschließen. Zwei von diesen Armringen sind aus massivem, rundem Goldstab, 
der dritte ist flach und hat ein gegossenes durchbrochenes Ornament, gebildet aus einer 
Reihe gleicharmiger kleiner Kreuze. 
Zu dieser Gruppe gehört auch der goldene Abschluß einer pyramidenförmigen Kopf 
bedeckung, in Gestalt einer vicrblättrigen, aus einem glockenförmigen Knopfe nach unten 
ausstrahlendcn Blume. Ein zu Weißkirchen in Krain gefundener lederner Helm, welcher 
ebenfalls der Im Dono-Zeit angehört, hat einen ähnlichen pyramidenförmigen Abschluß aus 
Metall und seine Seiten waren mit runden metallenen Platten, welche in der Zahl von 
4 bis 5 rings um den Kopf gereiht waren, geschmückt. An der berühmten Bronze-siluiu 
aus dem Grabfelde zu Certosa bei Bologna, sehen wir eine Kriegcrreihe, welche mit den 
oben geschilderten ledernen Helmen mit Verzierungen ans Metall ausgerüstet sind. Da wir 
in dem Goldfund von Michatköw ebenfalls vier runde goldene Platten in der Art der 
etruskischen und römischen sogenannten Dtratoimo mit einein Öhr in der Mitte finden, kann 
nian vermuthcn, daß dieselben zusammen mit dem oben geschilderten goldenen Aufsatz (oberen 
Theilc) zur Verzierung eines männlichen ledernen Helmes gedient haben. 
In dem Schatze von Michatköw befindet sich ferner ein dünnes goldenes Blech, 
gegenwärtig aus sieben Bruchstücken bestehend, welche zusammengcstellt eine Art Gürtel 
oder Krone bilden. Das Blech ist fast sechs Centimetcr breit und mit drei Reihen kleiner, 
getriebener Kreise, in jedem ein Dreieck mit eingezogenen Seiten (ein typisches lm Dono- 
Ornament) verziert. Der eine Rand dieses goldenen Streifens (Bandes) hat ein dreieinhalb 
Centimeter hohes, aus Blech ausgeschnittenes Ornament, abwechselnd ans zwei Formen 
zusammengestellt, nämlich einem spitzigen Dreieck, dessen oberes Ende ein Halbmond 
abschließt und einer Art von Kreuz, dessen verticaler Balken am Fuße und an dem oberen 
Ende in zwei nach außen umgebogene Hörner gespalten ist. Wahrscheinlich diente dieses 
feine Blech, auf ein steifes, kostbares Gewebe genäht, zu einem weiblichen Kopfschmuck. - 
Es ist zu bemerken, daß ein Streifen (Band) aus einem ebensolchen dünnen goldenen Blech, 
jedoch mit abgerissenem Rande und mit ähnlichem Ornament ans Kreisen mit Dreiecken 
und Vierecken, deren Seiten eingezogen sind, sich in dem Goldfunde aus Fokoru in Ungarn 
befindet und von den dortigen Archäologen für ein Gürtelblech angesehen wird. 
Zum Goldschätze von Michatköw gehören ferner zwei goldene, wahrscheinlich zum 
Behängen der Brust bestimmte Ketten. Die Glieder der einen bestehen aus einer kleinen
	        
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