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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Galizien

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wie die der Uhlanen, mit drei Reihen glänzender Metallknöpfchen geschmückt, welche 
querüber durch rothe Schnürchen miteinander verbunden werden, die an jedem Knopfe der 
Außenseite mit Quästchen abschließen. An den Seiten befinden sich mit Klappen versehene 
Täschchen. Diese Klappen sind mit einem rothen Streifen und Knöpfchen besetzt. Mit 
einem gleichen Streifen sind die Schöße versehen. Das Futter ist aus rothe,n Tuche. Diese 
Weste erinnert lebhaft an den Krakauer Kaftan. Sie reicht manchmal nur bis zum 
Gürtel, mit demselben Schmuck von Knöpfchen, Schnürchen und Quästchen. Der Gürtel 
ist schmal, mit kleinen Knöpfchen beschlagen, mit Rädchen versehen und wird mit Recht 
Krakauer Gürtel genannt, da er in der That ein solcher ist. Die Beinkleider sind aus 
demselben Tuche wie. die Weste, um die Taschen herum ornamentmäßig mit rvthcm Tuche 
ausgenäht und werden, wie überall bei den polnischen Bauern, in die Stiefelschäfte gesteckt. 
Die Stiefel sind hier nicht weniger schön als die Krakauer und auch mit Eisenbeschlägen 
versehen. Nach der Krakauer Volkstracht ist diese wohl die schönste. Demselben mazurischen 
Terrain gehört auch die Tracht der Gluchoniemcy an. Sie ist mit der Zeit polnisch 
geworden, und was sich noch von altersher erhalten hat, scheint nach Szujski's Annahme 
an die Trachten der Siebenbürger Sachsen zu erinnern. Die Trachten der Beskidy- 
und Pivniny-Bewohner sind eine Abart Goralen-Trachten. 
Die Trachten der Frauen zeigen eine nicht minder große Mannigfaltigkeit als die 
der Männer, gleichwohl sind sie mit dieser stets in engem Zusammenhänge; denn der 
Schnitt des Überkleides der Frauen unterscheidet sich sehr wenig vvn dem des männlichen 
Übergewandes. Das Überklcid der Frauen bilden allgemein: die Kornicm oder lBotiiiniikn, 
der /upair und der Pelz. Die Gornica ist sowie beim Manne ans weißem Hanf- 
vder Leinenstoff und wird zur Sommerszeit sowohl an Feiertagen wie an Wochentagen 
getragen. Der Znpan vertritt die Stelle der Sukmane, ist von Tuch in verschiedenen Farben, 
je nach der Gegend, gefertigt, gewöhnlich aber granatfarben oder blau in verschiedenen 
Schattirungen. Die Pelze der Männer werden aus Weißen Schaffellen gemacht, die weiß, 
seltener gelb gegerbt sind. Die Pelze der Frauen sind gleichfalls Schafpelze, aber gewöhnlich 
von zarteren Thieren, schwarz und mit Tuch überzogen, das von der Farbe des Znpan ist. 
Natürlich fehlt es nicht an Aufputz auf diesem Übergewande. Die Stelle der Westen 
nehmen Leibchen, Jäckchen, Mieder re. ein. Alles dies in den mannigfachsten Farben und 
Verzierungen. Die Hemden, immer mit Ärmeln, sind mehr als die der Männer geschmückt 
und von etwas abweichendem Schnitte. Sie sind reich ausgenäht, namentlich auf den 
Achseln und den Säumen. Die Krügen sind bald umgelegt, bald stehend, je nach der Gegend. 
Am Halse tragen sie eine beträchtliche Menge von Perlenschnüren, besonders lieben sie 
Korallen und Bernsteinkngcln. Röcke, Schürzen und Schürzchen sind entweder aus weißer 
selbstgesponnener Leinwand, oder aus Perkail, Barchent, Flanell, Mousseline oder Battist
	        
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