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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Galizien

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Parkanlagen überblickt, welche mit ihrem erquickenden Grün die Häuserreihen unterbrechen. 
Es ist eine Eigenthümlichkeit Lembergs, daß es mit dem beinahe idyllischen Reiz seiner 
Gärten und Vorstadthaine die theilweise Nüchternheit der umgebenden Landschaft, mit 
seinem raschen Aufblühen seine anscheinlich nichts weniger als günstige geographische 
Lage, mit seinem ganz modernen Charakter seine geschichtliche Alterthümlichkeit Lügen 
zu strafen scheint. Dem Fremden, der in den Mauern Lembergs nur kurze Zeit verweilt, 
ja selbst dem Einwohner, der seine Physiognomie nur oberflächlich beobachtet, ist es eine 
durchaus neue, rasch emporwachsende, in manchen Theilen eben erst im hastigen Aufbau 
Lemberg (Leopolis) um das Jahr 1618. 
begriffene Stadt, dem aufmerksameren Blicke entgeht jedoch nicht der vornehme historische 
Zug, den sich die Stadt bis auf unsere Tage zu erhalten wußte. 
Das alte Lemberg ist allerdings klein und seine alterthümlichen Baudeukmale von 
höherer historischer oder künstlerischer Bedeutung sind an den Fingern zu zählen. Es war 
bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts eine befestigte Stadt, wegen ihrer Uneinnehm- 
barkeit und der Tapferkeit ihrer Bürger im einstigen Polen hochberühmt — ornumentum 
HeAiri, mummontum primurium Urmmao — und es theilte auch das Schicksal aller 
befestigten Plätze: die einzwüngende Enge der Ringmauern, das stockende, gehemmte 
Fortleben eines mit Eisen gepanzerten Körpers. Ein hochwichtiger Handels- und Stapelplatz 
im ehemaligen Polenreiche, eine der bedeutendsten Zwischenstationen des morgenländischen 
Verkehrs und eine viel bedrohte Festung zugleich, im „Tatarenschlunde" gelegen, eivitas 
tinilimu IckoAui, iimolontiis dominum odnoxiu, wie es König Sigismund Hl- treffend
	        
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