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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Kärnten und Krain

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Spitzen aus Zwirn die Verzierung von Weißleinen der verschiedensten Bestimmung mit 
Ornamenten, ausgeführt mit rothem Garn in Kreuz- und Plattstich nach Art der Süd 
slaven, seit unbestimmter Zeit im Gebrauche war. 
Einer besonderen Blüte muß die Industrie in Edelmetallen sich erfreut haben. Die 
Prunksucht der Vornehmen, der Gebrauch der Ehrengaben, der fromme Sinn der 
Bevölkerung, der reiche Ertrag 
der im XVI. Jahrhundert am 
meisten ergiebigen Goldbergwerke 
gaben ihr reichliche Nahrung. In 
der Thal weisen auch die vor 
handenen Verzeichnisse nicht blos 
einen reichen Schatz an verschie 
denen Geräthen in Klöstern und 
Wallfahrtskirchen aus, sondern 
lassen auch bei einzelnen den 
besonderen Werth, die Art der 
Arbeit erkennen. Doch ist nur 
wenig an wahrer Knnstarbeit 
erhalten geblieben. Was in 
Laienhänden sich befand, ist der 
geistigen und materiellen Noch 
der Zeiten, sowie der Geschmacks 
änderung zum Opfer gefallen, 
die Schatzkammern der Kirchen 
und Klöster aber lichtete wieder 
holt die Noth des Vaterlandes. 
— Als hervorragendes Denkmal 
der Goldschmiedekunst des XV. 
Jahrhunderts ist noch erhalten 
geblieben ein Speisekelch von ungewöhnlicher Größe (30 Eentimeter) in Maria-Laal 
Gothischer Kelch in der Kirche zu Maria-Saal. 
mit sechs runden Wappenmedaillons mit rvth und blau emaillirter Grundfläche ans dem 
sechsblättrigen Fuße und acht schöngravirten Heiligenfiguren an der Cuppa mit der 
Legende: Maria - hilf - mir - sorgen - Ungnaden - und - allen - mein - farfadern - 
und ' nachkomen ' amen ' anno ii 1466. Kelche von nahezu gleicher Größe waren in 
Reichenfels und Theißeneck. Größeren Reichthum in der Form zeigen noch die dem XIV. 
und XV. Jahrhundert angehörenden' Kelche in Lndmannsdorf, Villach und Glainach,
	        
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