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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Kärnten und Krain

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Ziffer in der Monarchie. Hiervon ernährt die Land- und Forstwirtschaft 68 62 Procent, 
der Bergbau und die Hütte sammt der Industrie und den Gewerben 17 84 Procent, 
der Handel und der Verkehr 2'82 Procent; der Nest von 10'72 Procent vertheilt sich auf 
die übrigen Bevölkerungsclassen. Das volkswirthschaftliche Leben Kärntens gipfelt sonach 
in der Landwirthschaft, im Bergbau und dem damit verbundenen Hüttenwesen. 
Ackerbau und tstiebzucbt. 
Von der gesammten productiven Bodenfläche entfallen 15 Proccnt auf das Acker 
land, 11'58 Procent auf Wiesen und Gärten, 5-67 Procent sind Hntweidcn im Thale, 
18 66 Procent Alpen, 48-42 Procent Waldungen und 067 Procent Seen, Sümpfe, 
Teiche u. s. w. Das Ackerland nimmt sonach kaum den sechsten Theil des Bodens, im 
Ganzen 141.549 Hektar ein, von welchem überdies mehr als ein Fünftel (22'24 Procent) 
zur Eggartenregion gehört und periodische Grasnutznng gewährt. Der durch das Ver- 
hültniß der Culturarten bewirkte und durch häufige Niederschläge noch vermehrte Fntter- 
reichthum und die ausgedehnte Alpenweide begünstigen eine bedeutende Viehhaltung und 
ist denn auch die Viehzucht als die wichtigste Einnahmequelle der heimischen Landwirthschaft 
zu bezeichnen. 
Kärntens Boden gehört theils der Urgebirgs-, theils der Secundär- und Tertiär 
formation an; nur einige Thüler und Thalweitungen fallen in das Gebiet des Diluviums. 
Das Urgebirge, durch sanft gewölbte Kuppen und gewundenen Schichtenbau gekennzeichnet, 
ist reich an Quellen und wird von zahlreichen Wasseradern durchzogen; das Gestein 
verwittert leicht zu fruchtbarem Erdreich. Hierher gehören das Möll-, Lieser- und 
Katschthal, Millstatt, die sogenannte „Gegend" und die Ebene Reichenau, das Gurk- 
und Metnitzthal, das Görtschitzthal, das Lavantthal und die Nordseite des Drauthals. 
Die Südseite des Drauthals, das Gail- und Lessachthal, das Kanalthal, das Rosenthal, 
das Thal der Blies, der Vellach und das Seeland sind beherrscht vom südlichen 
Kalkalpenzug, dem Triasgebilde aus Kalk und Dolomit und vereinigen sich zu einem 
natürlichen Gebiete der Kalkalpen, während das Gebiet der Voralpen die Diluvial 
bildungen des Landes in sich begreift. Hierher gehört das Krapffeld, die Ebene von 
Klagenfnrt, Völkermarkt, Bleiburg, Griffen, die Sohle des Rosenthals, der Villacher 
Boden und das Jaunthal. Es ist gekennzeichnet durch mächtige, oft zu Tage tretende 
Schottermassen, ans denen nur eine seichte Ackerkrume lagert, bestehend ans lehmigem 
Sande. Dieser warme durchlässige Boden steht in Bezug auf Fruchtbarkeit hinter den 
vorgenannten Bildungen weit zurück; die beträchtlichen Niederschlagsmengen des Sommers 
und die starke Thaubildung im Herbst wirken jedoch vorteilhaft ein und ermöglichen
	        
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