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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Kärnten und Krain

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im Karavanken-Gebiete. Oberhalb der zweiten Gaststätte steht das Grenzposthaus und 
das Gewerkhaus. Der höchste Punkt der Chaussee aber befindet sich in Kärnten, auf der 
Sattelhöhe von Seeberg (1.218 Meter), von wo sie durch das herrliche Vellachthalnach 
Eisenkappel verläuft. Diese Route ist unbestritten der schönste Hochweg in den Karavanken; 
was im Besonderen das Vellachthal anbetrifft, so kann sich dasselbe mit den berühmtesten 
Thalveduten in den südlichen Kalkalpen messen. 
Aber auch die krainische Abtheilung der Steiner Alpen kommt nicht zu kurz. Beim 
„Poschner" öffnet sich der „Graben" Suhadolnik, ein in Terrassen ansteigendes kurzes 
Thal, dessen Hintergrund die Riesen der Steiner Alpen — Kanker Kocna (2.484 Meter), 
Skuta (2.530 Meter) und Grintouc (2.559 Meter) — abschließen. All diese Pracht 
überschaut man zum Theile schon beim Gehöfte Suhadolnik. Höher oben wandert man im 
Schatten herrlicher Buchen, erreicht zunächst die „Frischaufhütte", von wo aus man durch 
eine Schlucht, über Rasenflächen und zuletzt an Abgründen vorbei den trümmerbesäeten 
Gipfel des Grintouc erreicht. Der Gesichtskreis, in dessen Mittelpunkte er steht, ist nur 
wenig beschränkter als derjenige des Triglav-Gipfels. Der Grintouc-Gipfel ist das nahe 
Trifininm von Krain, Kärnten und Steiermark. Drei herrliche Thäler bilden die Furchen, 
durch welche die Wasser nach den drei Kronländern abfließen: im Norden die kärntnische 
Vellach, im Osten die steiermärkische Sann, im Süden die krainische Feistritz. Eine solche 
Vereinigung von alpinen Hochthälern in der Gemarkung dreier Länder findet sich nirgend 
sonstwo in den südlichen Kalkalpen. Das Quellgebiet der Sann mit dem herrlichen 
„Rinka-Fall" ist sogar in treffender Weise mit dem berühmten „Oirque cka davnrrns« 
in den Hochpyrenäen verglichen worden. 
In südöstlicher Richtung sinkt der Gebirgszug, welcher am Grintouc wurzelt und 
zwischen Sann und Save verläuft, allmälig herab und die tiefe Einsattlung bei Trojana 
(609 Meter) überschreitet die Chaussee von Laibach nach Cilli. Im Süden der Thalfnrche, 
welche diesem Straßenznge entspricht, erheben sich die Begleitungshöhen des Savethals. 
Der Strom, in der Laibacher Ebene sein breites Bett mit den zahlreichen Sandbänken, 
Schotter- und Gestrüppinseln und Seitenarmen bei normalem Wasserstande nur theilweise 
füllend, tritt östlich von Laibach in ein schönes, auf dem rechten Ufer von: Schienenwege 
der Südbahn durchzogenes Stromthal. Bei Littai, wo die Bahn oberhalb davon das 
Ufer wechselt, erweitert sich das Thal. Bei Sawa beginnt eine neue Einschnürung, welche 
bei der Eisenbahnstation von Sa gor ein wenig unterbrochen wird. 
Diese Enge, bei der Eisenbahnstation von Trifail durch die Maueranfdämmungen 
des Schienenweges, durch die Felstrümmer im Strombett und die sausenden Schnellen 
zwischen den Klippen gekennzeichnet, gehört auf der linken Uferseite nicht in ihrer ganzen 
Ausdehnung dem krainischen Gebiete, sondern von dieser genannten Eisenbahnstation
	        
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