MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Kärnten und Krain

313 
das andere mit Leichenbrand; manche größere Tumuli waren Familiengräber. Zwei 
Riesengomilen an der Bezirksstraße bei Podsemelj bargen mehrere Hunderte von Leichen, 
ganz beigelegt oder mit Leichenbrand in Urnen, mit zusammengestürzten Grabkammern 
ans Steinsatz, auch mit bloßen Aufschüttungen von Kohle und Asche. Von den bcigesetzten 
Leichen, selbst von den Skeletten war in den Gomilen meist nichts anderes übrig geblieben, 
als eine dunklere Färbung der Erdschichte. Ausgedehnte Flachgrüber mit Tumults 
abwechselnd kamen in Watsch und Slepschek bei Nassenfuß vor. 
Zu den reichst ausgestatteten Begräbnißstütten gehören jene am Tcrsischehügel bei 
Zirknitz, ans dem Magdalenenberg bei St. Marein, die Hügelgräber um St. Margarethen 
und bei Germ, vor allen aber die berühmte Nekropole von Watsch ober einem fruchtbaren 
Hochplateau des Savethals, wo der Volkssage nach einst eine große Stadt stand am 
Abhang eines dolomitischen Bergkammes, von Klenik bis znm heiligen Berg reichend, 
mit Gräberstätten in Zwischenräumen, dann das bedeutende Todtenfeld am südlichen 
Rande des Nassenfußerthals ober Slepschek und Ostroschnik. 
Die Bronzefunde dieser Gräber stimmen in ihrem Charakter, wie gesagt, wesentlich 
mit jenen von Hallstatt überein; es zeigen sich aber an ihnen auch merkwürdige Analogien 
mit den Funden aus den euganeischen Gräbern in Oberitalien, sowie endlich in den Funden 
einzelner dieser Grabstätten, so z. B. in Zirknitz, dann in Ostroschnik bei Nassenfuß ein 
gewisser localer Typus ausgeprägt ist. An allen diesen Fundstellen waren eiserne Kette, 
Lanzenspitzen, Speere und kleine Messer sehr häufig. Kurzgriffige Dolche aus Eisen, in der 
dünnen verzierten Bronzescheide steckend, erscheinen selten, dagegen Pfeilspitzen aus Eisen 
oder Bronze ziemlich häufig, entweder flach, mit Widerhaken versehen, oder bei jenen ans 
Bronze pyramidal dreiflügelig mit der Dülle zum Anstecken und mit Giftloch. Eine merk 
würdige Erscheinung ist das fast gänzliche Fehlen der dieser Culturperiode eigenthümlichen 
Schwerter; die einzige derartige Waffe, welche bis jetzt in Kram gesunden wurde, ist ein 
schönes bronzenes Hallstatter Kurzschwert, welches in der Grabkammer einer Gomile in 
Germ zwischen Gefäßen aufrecht im Boden steckte. 
Umso auffallender ist das Vorkommen der in anderen Ländern sehr seltenen Bronze 
helme in verschiedener Gestaltung. Aus Watsch kennt man deren fünf, vier davon befinden 
sich in dem naturhistorischen Hofmuseum zu Wien, einer im krainischen Landesmuseum; 
zwei derselben, aus Bronze gehämmert mit einfacher Schneide nach der Länge des Hauptes, 
stimmen mit den Helmen von Negau in Steiermark ganz überein, einer davon hat 
etruskische Schriftzeichen. Von drei weiteren Helmen ist einer aus Bronzeblechen zusammen- 
genietet, einer mit Doppelkamm, ein zweiter mit Helmzier an der Kante zum Anbringen 
der herabhängenden Crista. Außerdem gab es auch große schüsselförmige Kopfbedeckungen 
aus Holzgeflecht, mit Leder überzogen und mit Bronzenägeln dicht beschlagen oder zwischen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.