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Funde aus dem Landesmuseum in Parenzo.
der Seeküste die Claudier, die Flavier, die Antonine, die Constantine. Und hier durch
lebte Vespasian seinen Liebesroman mit der schönen istrischen Freigelassenen Julia Cenis,
derselben, welche das herrliche Amphitheater und das Theater auf dem Berge Zaro
erbauen ließ. In Pola starb Raspalaganus, König der Roxolaner, und sein Sohn Aelius
Peregrinus, nachdem sie von Hadrian besiegt worden waren, hier wurde der unglückliche
Crispus, der tapfere und tugendhafte Sohn Constantins, ermordet. Und wie Pola, so
hatte auch Triest seine Arena, seinen Aquäduct, seine Thermen und Landhäuser. Parenzo
besaß Tempel des Mars und des Neptun, ein Capitol, eine Curia und ein Theater; Capo-
distria seinen Tempel der Cybele, Villanuova di Cittanova (Uiriornn) einen der Juno
Feconia, Bistro einen der Jstria und der Fortuna geweihten Tempel, Ossero seinen
Porticus, die Curia, die „esllne proinxtuarme« und »rixms", welche weit und geräumig
waren, und auf der ganzen Küste der Halbinsel lagen hier und dort herrliche Badeorte
zerstreut; besonders gilt dies vom Strande Liburniens, in dessen Seebad Flanona der
Kaiser Constantins den unglücklichen Constantins Gallus ermorden ließ.
Indessen verbreitete sich auch die Lehre Christi in Istrien. Der heilige Hermagoras
und der heilige Aelius, Jünger des heiligen Markus, predigten schon an der Wende des
ersten Jahrhunderts das Wort des Erlösers, und das Blut des Primus, des Apollinaris,
des Servulus, des Zenno, des Sergius, des Justus, der Justina und hundert anderer
Märthrer, die ruhmvoll für ihren Glauben starben, wurde in der Arena von Triest, im
Amphitheater von Pola vergossen.