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Am verblüffendsten wirkt vielleicht der sogenannte Naturschacht mit der Oblasser-
warte. Diese letztere, die man nur erreicht, wenn man durch einen etwa 40 Meter langen
finsteren Gang zum Theil in gebückter Haltung gegangen ist, befindet sich inmitten von
tosenden Wasserfällen, unter
deren Anprall die Felsen zitterin
Das Heraustreten aus der
Finsterniß unmittelbar an den
herabsausenden Karststrom hin
übt eine unvergleichliche Wir
kung auf den Beschauer aus.
Bis jetzt ist man längs des
Flusses, so weit er unterirdisch
fließt, etwas über ein Kilo
meter weit vorgedrungen. Man
hat den achtzehnten Wasserfall
erreicht. Der letzte große Dom,
den der menschliche Fuß erreicht
hat und dessen Gewölbe sich
ungefähr 80 Meter hoch über
dem Wasserspiegel hinspannt,
ist der „Alpenvereinsdom". —
Auch die sogenannte Divaca-
grotte, zwei Kilometer südwest
lich vom Bahnhof Divaca (Di-
vazza) entfernt, ist ein groß
artiges Karstschaustück. In end
losen Scharen stehen dort die
weißen Steingestalten. Geht man
auf der Triester Straße, welche
nahe am Zugangstrichter zu
Rekasälle. dieser Grotte vorüberführt, von
ihr noch etwas über zwei Kilometer weiter, so erreicht man das Dorf Corgnale, slavisch
Lokva, von welchem, gleichfalls zwei und ein halbes Kilometer in nordwestlicher Richtung
entfernt, sich die altberühmte Grotte von Corgnale aufthut, slavisch nach den weiblichen
Gespenstern der Wälder und Berge, den Vilas, Vilenca geheißen. Ihre Senkung, die bis
zu der heute erreichten Stelle der Tiefe (nicht der Länge nach) achtzig Meter betrügt, folgt