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besonders den Bischofstuhl, ein aus mit Flechtvrnamenten geschmückten Steinplatten
verschiedener ursprünglicher Bestimmung zusammengesetztes Geräthe. Der dreischisfige
Dom von Veglia ist gleichfalls eine Säulenbasilica, die aber in verschiedenen Zeiten
wesentliche Veränderungen er
fuhr, so daß byzantinische und
andere Säulencapitäle Ver
wendung fanden.
Das Mittelalter hat nicht
viele Baureste in Istrien hinter
lassen. Es gibt weder eine
größere romanische noch eine
gothische Kirche von hervor
ragender Bedeutung im Lande.
Die steten Kampfe zwischen den
verschiedensten Mächten, die
fortwährende Zertheilnng des
Landes durch die Markgrafen
und das Patriarchat von Aqui-
leja, die Kriege mit Venedig,
Genua, Pisa und Andere waren
einer baulichen Thätigkeit nicht
günstig oder haben sicherlich
Vieles zerstört, was in ruhi
geren Zwischenzeiten geschaffen
wurde. Erst mit der völligen
Besitzergreifung der Küste durch
die Republik Venedig traten
günstigere Verhältnisse ein, die
sich aber nur langsam geltend
Kirche San Francesco in Pola (Choransicht).
machten. Zu den ältesten Bauwerken der in Rede stehenden Zeit gehört das in der Nähe des
Domes von Parenzo errichtete Canonieat. Es ist im romanischen Stil ausgeführt und
hat eine wohlerhaltene Fahnde aus Quadern mit kleinen rechteckigen Fenstern im Erd
geschoß und sechs gleich weit vertheilten Rundfenstern im ersten Stockwerk. Die letzteren
sind durch eingestellte Sänlchen mit Bogen getheilt. Die Architektnrformen sind einfach
und anspruchslos, aber von edler Wirkung. Zwei zu den Seiten des Rundbogeuthors in
die Fa^ade eingesetzte Platten, die kleine Nischen mit Pilaster- und Bvgenumrahmung