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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bukowina

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So wird im Volksmunde 1. p zu peU, olr (oU ^ L) oder zu xe, e (o wie im italienischen 
co, ei); man spricht z. B., statt a oaxia (toll werden) a oapeliio, a oäelrio oder u eapoiö; 
statt Inxi (Wölfe) luxelu, luelii oder lupol; statt so toxosto (es schmilzt) so topeluosto, 
so toolrlosko oder so koxoosko rc.; 2. k wird zu glr (gli — deutschesss) oder bss, ^ 
(N wie im italienischen ^o, Fi); man hört z. B. oft statt aldiuä (Biene) albFluua, alglnua 
oder alksslua, alFwa; statt sorbosko (er schlürft) sorbFluosIo, sorZklosto, sorbssosto 
rc. rc. aussprechen; 3. k geht in U (deutsch olr) oder in s (deutsch soll) über, und so werden 
z. B. a ll (sein) wie a In oder a si, klor (Eisen) wie luor oder sior, koro und lioro (Galle) 
wie Inoi-6 oder sloro rc. rc. ausgesprochen; 4. V geht in j (französisch s) oder in li, oder 
in Ir über, und so spricht man z. B. statt avicloiua (ganz gleich) ajickorua und 
aucloiua; statt vavick vajicl und vaiicl; statt vloriuo (Wurm) sornao und lerino; statt 
so boluävosto (er wird krank) so boluajosko und so boluLlosto; statt vulxo Ilulxo; 
statt ulöcluvä luoclullä; 5. in wird zu iuü, n (ii — italienisch und französisch gu); so 
luiuina (Licht) luuliliua, luuiuü; mioro (Honig) innoro, iioro; sruourä (Himbeere) 
smueura, süoura, u. s. W. 
Ein Seitenstück zu den noch heute vernehmbaren Durchgaugsstufen luxki, lupoi, 
niiloro kann man in dem nr finden, welches neben r in den ältesten schriftlichen Denk 
mälern lateinischem intervoealischen n entspricht. Man findet z. B. in dem Woronetzer 
Codex regelmäßig buuru und kuru (gut), oinro (wer), lumiurä iind luinira (Licht) rc., 
statt kuuu, oiuo, luiniuä. 
Auch die palatalen Laute o (italienisch eo, oi) und F (italienisch Fo, gi) werden hie 
und da von Vielen gelinder ausgesprochen, und zwar das oo, oi wie ein sehr gelindes s 
(deutsches soll) und das Fo, Fi wie das französische j in justioo; z. B. statt oiuo (wer) 
sine; statt ooaeo (er bäckt) eoaso; statt 1oF6 lojo; statt IllUFluro (Länge) luiljlius rc. 
Auch beim o-Laute finden wir einen kleinen Unterschied zwischen der Aussprache der 
Gebildeten und jener der Ungebildeten. Beim Landvolke wird der tonlose o-Laut am Ende 
der Wörter, manchmal auch in der Mitte derselben, fast immer wie i ausgesprochen; man sagt 
z. B. earli statt ourko (Buch), kuFl statt kuFo (er flieht), soarici statt soaroeo (Maus), 
lulunorie statt tntunoroo (Dunkelheit) rc. 
In der Sprache des Landvolkes wird ferner sehr oft der männliche Suffixartikel (I) 
ausgelassen, dafür aber das vor ihm stehende u stets volltönend ausgesprochen; man 
sagt z. B. cloinuu für ckoiuuul (der Herr), ursu für ursul (der Bür) rc. Auch in der 
Anwendung der enklitischen persönlichen Fürwörter trifft man hie und da beim Landvolke 
einen Unterschied an; einige sagen z. B. 'I-aiu vockutu'I für '1-aru vockut (ich habe ihn 
gesehen). Das Hilfszeitwort a und au wird vom Landvolke in der Regel wie o aus 
gesprochen; z. B. o seris statt a oder au soris (er hat oder sie haben geschrieben).
	        
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