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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bukowina

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rädern rc. versehen. Durch diese neuen Einrichtungen gelang es Herrn von Krasuski 
die Leistungsfähigkeit der Braunstein-Anfbereitungsanstalt wesentlich zu steigern. Das 
Werk vermag gegenwärtig bei auf die Hälfte reducirtem Bedienungspersonale mehr 
als das dreifache Quantum von Braunsteingraupen (gegen früher) zu erzeugen, was 
selbstverständlich eine entsprechende Reduction der Gestehungskosten bedeutet. Die jährliche 
Braunsteingewinnung beträgt gegenwärtig rund 30.000 Metercentner, von denen ungefähr 
zwei Drittheile ins Ausland (Deutschland) abgesetzt werden. 
Auf dem Gebiete der Eisenerzeugung ist, so wie die Dinge heute liegen, in Jakobeny 
nicht viel zu unternehmen, da an die Gewinnung von Roheisen vorläufig nicht wohl 
gedacht werden kann. Die Leitung der Montanwerke mußte sich daher darauf beschränken, 
die Hüttenanlagen, die — wie bereits erwähnt — nur altes Material (altes Gußeisen 
und altes Schmiede-, beziehungsweise Walzeisen) verarbeiten, den Anforderungen der 
modernen Technik, so weit dies eben thunlich ist, anzupassen. Dies ist denn auch in den 
letzten Jahren geschehen; es wurden Eisenhämmer mit den entsprechenden Feuerungs 
anlagen in Jakobeny und Eisenan neu hergestellt und ebenso das Walzwerk in Eisenan 
restaurirt. 
Die Production dieser Anlagen stellt sich zur Zeit, wie folgt: der einzige in 
Thätigkeit gebliebene Hochofen in Jakobeny liefert jährlich 600 bis 800 Metercentner 
Gnßwaare (Maschinenbestandtheile, Kochkessel und dergleichen); die Maschinenwerkstätte in 
Jakobeny Producirt diverse Maaren (Maschinen und Maschinenbestandtheile) im Werthe von 
ungefähr 8000 Gulden jährlich; die Eisenhämmer erzeugen jährlich ungefähr 350 Meter 
centner verschiedene sogenannte Zengwaaren (Keilhauen, Bergkratzen, sogenannte Heindeln, 
Schaufeln und dergleichen); das Walzwerk in Eisenan liefert ungefähr 1500 Meter 
centner Walzeisen. 
Der Hoffnungsbau in der Knpsergrube in Pozoritta wird in beschränktem Maße 
weiter betrieben; bisher ohne greifbaren Erfolg. Ob der Silber- und Bleibergban in 
Kirlibaba bald wieder in Angriff genommen wird, ist fraglich. 
Die Zahl der gegenwärtig in den diversen Werken beschäftigten Arbeiter beträgt 
im Durchschnitt 200 Personen. 
Eine wesentliche Förderung werden die Montanwerke erfahren, wenn — was jetzt 
ernstlich geplant wird — die Localbahn Hatna-Kimpolung von Kimpolung über Jakobeny 
nach Dorna-Watra verlängert werden wird. Wenn das Sprichwort wahr ist, daß auf 
Regen wieder Sonnenschein folgt, so darf man hoffen, daß wieder bessere Tage für die 
Montanwerke des Religionsfondes anbrechen werden; zu wünschen wäre dies, denn die 
Periode der Depression währt dermal (seit 1855) schon vierzig Jahre. Und daß sie bald 
ihr Ende finden möge, das walte Gott!
	        
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