514
rädern rc. versehen. Durch diese neuen Einrichtungen gelang es Herrn von Krasuski
die Leistungsfähigkeit der Braunstein-Anfbereitungsanstalt wesentlich zu steigern. Das
Werk vermag gegenwärtig bei auf die Hälfte reducirtem Bedienungspersonale mehr
als das dreifache Quantum von Braunsteingraupen (gegen früher) zu erzeugen, was
selbstverständlich eine entsprechende Reduction der Gestehungskosten bedeutet. Die jährliche
Braunsteingewinnung beträgt gegenwärtig rund 30.000 Metercentner, von denen ungefähr
zwei Drittheile ins Ausland (Deutschland) abgesetzt werden.
Auf dem Gebiete der Eisenerzeugung ist, so wie die Dinge heute liegen, in Jakobeny
nicht viel zu unternehmen, da an die Gewinnung von Roheisen vorläufig nicht wohl
gedacht werden kann. Die Leitung der Montanwerke mußte sich daher darauf beschränken,
die Hüttenanlagen, die — wie bereits erwähnt — nur altes Material (altes Gußeisen
und altes Schmiede-, beziehungsweise Walzeisen) verarbeiten, den Anforderungen der
modernen Technik, so weit dies eben thunlich ist, anzupassen. Dies ist denn auch in den
letzten Jahren geschehen; es wurden Eisenhämmer mit den entsprechenden Feuerungs
anlagen in Jakobeny und Eisenan neu hergestellt und ebenso das Walzwerk in Eisenan
restaurirt.
Die Production dieser Anlagen stellt sich zur Zeit, wie folgt: der einzige in
Thätigkeit gebliebene Hochofen in Jakobeny liefert jährlich 600 bis 800 Metercentner
Gnßwaare (Maschinenbestandtheile, Kochkessel und dergleichen); die Maschinenwerkstätte in
Jakobeny Producirt diverse Maaren (Maschinen und Maschinenbestandtheile) im Werthe von
ungefähr 8000 Gulden jährlich; die Eisenhämmer erzeugen jährlich ungefähr 350 Meter
centner verschiedene sogenannte Zengwaaren (Keilhauen, Bergkratzen, sogenannte Heindeln,
Schaufeln und dergleichen); das Walzwerk in Eisenan liefert ungefähr 1500 Meter
centner Walzeisen.
Der Hoffnungsbau in der Knpsergrube in Pozoritta wird in beschränktem Maße
weiter betrieben; bisher ohne greifbaren Erfolg. Ob der Silber- und Bleibergban in
Kirlibaba bald wieder in Angriff genommen wird, ist fraglich.
Die Zahl der gegenwärtig in den diversen Werken beschäftigten Arbeiter beträgt
im Durchschnitt 200 Personen.
Eine wesentliche Förderung werden die Montanwerke erfahren, wenn — was jetzt
ernstlich geplant wird — die Localbahn Hatna-Kimpolung von Kimpolung über Jakobeny
nach Dorna-Watra verlängert werden wird. Wenn das Sprichwort wahr ist, daß auf
Regen wieder Sonnenschein folgt, so darf man hoffen, daß wieder bessere Tage für die
Montanwerke des Religionsfondes anbrechen werden; zu wünschen wäre dies, denn die
Periode der Depression währt dermal (seit 1855) schon vierzig Jahre. Und daß sie bald
ihr Ende finden möge, das walte Gott!