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Griechische Steinmonumente aus vorrömischer Zeit sind bis jetzt in unseren
Provinzen nirgends zum Vorschein gekommen, so daß nichts darauf schließen läßt, daß
sich Griechen irgendwo stabil bei uns angesiedelt haben. In römischer Zeit bestand eine
griechische Niederlassung in Gradina bei Srebrenica; sie war der westlichste Vorposten der
niedermösisch-thrakischen Griechen. Doch dies führt uns bereits in eine Zeit, in der durch
die Vereinigung aller Mittelmeerländer in einer Hand ein mannigfacher Bevölkerungs
austausch und eine verschiedenartige Durchdringung und Mischung der Nationalitäten
und Racen leicht stattfinden konnte; ein Proceß, der unseren bereits früher durch die
Mithrasrelief aus Konjica (römisch).
Kelten zum Theil überschichteten Illyriern auch noch spanisches, gallisches, germanisches
und asiatisches Blut zuführen sollte.
Durch die römische Eroberung traten Bosnien-Herccgovina in den Weltverkehr. Die
Verbindungen reichten einerseits nach Siebenbürgen, anderseits bis nach Algier; mit Italien
unterhielt man einen sehr lebhaften Waarenaustausch; Orientalen verschiedener Herkunft
wanderten frühzeitig ein, um aus den gesicherten Zuständen mannigfachen Vortheilzu ziehen.
In der Verwaltung wurden Bosnien etwa von dem Breitegrade Banjalukas an
und die Hereegovina ebenso wie das westliche Serbien, das Sandschak Novi-Pazar und
Montenegro mit dem heutigen Dalmatien zu einer Provinz vereinigt, die erst Ober-
Jllyricum, dann Dalmatia hieß. Die Römer erkannten also die politische und wirthschaftlichc