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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bosnien und Hercegovina

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Ostserbien der Drina entlang das Banat von Macva (Mäcsö), während in der Nama- 
gegend, das heißt in dem westlichen Theile der heutigen Hercegovina und dem heutigen 
Südbosnien einzelne Vasallen regierten und die südwestlichen Theile an einzelne mächtige 
kroatische Geschlechter, wie das der Subici, als Lehen zurückfielen. Diese territorialen 
Verhältnisse änderten sich aber fortwährend im Laufe der Zeit, je nachdem der eine oder 
andere Ban sein Gebiet behauptete und einen energischen Nachfolger fand oder nicht. Es 
schien einmal, als sollte sich in Bosnien eine mit dem königlichen Hause verwandte 
Dynastie entwickeln, indem der getreue Vasall und Schwiegersohn des Königs Bela, 
Rastislav, das Banat Bosna und die Macva als Lehen bekam; doch seine Nachkommen 
schaft erstarb bald (1271), und dies Erbe fiel als Privatbesitz der Königin Elisabeth, 
Witwe des Königs Stefan V., zu. 
Während im Westen Bosniens die Grafen von Brebir aus dem Geschlechte der 
Subici immer mehr ihre Macht entfalteten und sich am Ende des XIII. Jahrhunderts 
Herren von Bosnien nannten (UunusOrontine, Oalnratias et clonainns Hosnae — 7. April 
1299), kam der östliche Theil Bosniens nach dem Tode der ungarischen Königswitwe 
Elisabeth als königliches Lehen in den Besitz des serbischen Königssohnes Stefan Dragutin, 
der, mit der ungarischen Prinzessin Katharina verheiratet, den Katholicismns annahm und 
auch unter den Serben den ungarisch-katholischen Einfluß einzuführen trachtete. Er starb 
1317, und seine Nachkommen wurden in Ungarn seßhaft; die Katholicisirung der Serben 
aber scheiterte an der strammen Orthodoxie der Könige UrosMilutin und Uros Decanski. 
Der Dynastiewechsel in Ungarn, der im Jahre 1301 eintrat, führte zu einer 
Neugestaltung des ungarischen Königreiches, und die Geschicke des Binnenlandes richteten 
sich nach dem Ergebnisse dieser Umwälzung. Die Grafen von Brebir erkoren zu ihren 
Königen die mit den Ärpäden verschwägerte Dynastie der Anjou und wurden deren 
getreueste Bannerträger. 
Zn Ende des XIII. und Anfang des XIV. Jahrhunderts sehen wir auf bosnischem 
Territorium zwei Geschlechter, welche zwar unter der Souveränität der Ungarkönige, 
jedoch immer auf die Entfaltung voller Souveränität losstenernd, ihren Stammgebieten 
zur Landeshoheit verhelfen wollten. 
Die Grafen von Brebir aus der kroatischen Sippe der Subici besaßen wie erwähnt 
Westbvsnien und Dalmatien. Maden beherrschte diese Gebiete beinahe mit souveräner 
Gewalt, doch wurde er, in dieser Richtung vorwärtsschreitend, ein naturgemäßer Widersacher 
Karls von Anjou, dem er auf den Thron geholfen. Im Jahre 1322 geschah es, daß König 
Karl den slavonischcn Ban Johann Babonie mit der Niederwerfung Mladens betraute. 
Maden wurde seines Banates entsetzt und büßte als Gefangener seine hochfliegenden 
Traume.
	        
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