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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Steiermark

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Deutlicher als früher lassen sich von da an die Gaue und Grafschaften erkennen, in 
welche Karl der Große wie sein übriges Reich auch Karantanien eingetheilt hatte; auf 
dem Boden der Steiermark finden wir folgende derartige Verwaltungsbezirke: den 
Ennsthalgau, den Undrima- oder Jngeringgau, den Leobner Gau, den Mürzthalgau, den 
Hengistgau mit der Hengistburg, die auf dem Wildoner Schloßberge stand; im Unterlande 
bestanden der Zitilinesfeldgan, auch Mark an der Drau, in welcher Pettau lag und spater 
Marburg sich zum Vororte entwickelte, und der Sannthalgan. — Vorsteher der Kärntner 
Mark war zu Beginn des XI. Jahrhunderts Adalbero aus dem reichen Hause der 
Eppensteiner; im Jahre 1012 wurde er auch Herzog 
von Karantanien, verlor aber 1035 angeblich wegen 
Hochverrats beide Würden. Die Mark wurde jetzt vom 
Herzogthnm wieder getrennt und an Arnold aus einem 
im Traungau um Wels und Lambach reich begüter 
ten Geschlechts verliehen. Zur Zeit Adalberos gründete 
die reiche Gräfin Adala im Verein mit ihrem Sohne, 
dein Salzburger Diacon Aribo, welcher dann Erzbischof 
von Mainz wurde, zu Göß bei Leoben ein Nonnen 
kloster nach dem Orden des heiligen Benedict, welches 
sich bald großen Ansehens erfreute. Dieses Kloster, 
dessen Gründung Kaiser Heinrich II- im Jahre 1020 
bestätigte, war das erste im Lande. 
Gleichzeitig mit Arnold von Wels-Lambach war 
auch dessen Sohn Gottfried Markgraf der Kärntner 
Mark, ein tapferer Mann, der die in sein Gebiet ein 
gedrungenen Magyaren zurückschlug und die Gegend 
nördlich vom Semering und östlich vom Wienerwalde cultivirte, welche man dann Graf 
schaft Pütten nannte. Aber Gottfried starb schon 1050, noch vor seinem Vater, und 
seinen Eigenbesitz in der Grafschaft Pütten brachte seine Tochter Mathilde ihrem Gatten, 
dem Grafen Ekbert von Formbach zu; als einige Jahre nachher auch der alte Arnold 
aus dem Leben schied, erfolgte die Zertheilnng des Lambach'schen Besitzes; ein großer 
Theil desselben diesseits und jenseits der Traun und in der Mark fiel an Arnolds 
Verwandten, den Grafen Ottokar von Steter, dem der Kaiser Heinrich III. das Markgrafen 
Siegel des Klosters Göß aus dem 
XIII. Jahrhundert. 
amt in der Kärntner Mark übertrug. 
Allein nicht lange versah Ottokar dieses Amt. Ter Kaiser hatte sich mit der Familie 
von Eppenstein versöhnt. Adalberos Sohn Markward trat in den gesammten Familienbesitz 
in Kärnten ein, das die heutige Steiermark iu sich schloß, und nun verschwand Ottokar
	        
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