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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Steiermark

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Msgespmmt zwischen den Rücken der kahlen Hochgipfel, doch gehört nur ein einziger 
kleiner Gletscher davon dem Kronlande Steiermark an, alle anderen liegen nordwärts in 
Oberösterreich. 
Nach dieser Seite hin erfolgt die Abdachung allmälig; an die völlig kahlen, schnee 
gefleckten Plateautheile schließt sich ein breiter Gürtel unebener Steinfelder, überzogen von 
den dunklen Zwergwäldern der Legföhre an, dann der Zirbenwald, endlich weitausgedehnte 
Fvrste, die sich gegen das Becken von Aussee und nach Mitterndorf zu senken. Um so 
Plötzlicher erfolgt der Absturz des Gebirges gegen Süden nach dem Ennsthale mit einer 
einzigen manerartigen Front bald auf Vorstufen sonniger Almen, bald unmittelbar zur 
sumpfigen Thalsohle. Nirgends aber gestaltet sich dieser Abfall so großartig und malerisch 
zugleich als in der Gegend von Schladming, der einst blühenden, seit den Stürmen der 
Bauernkriege im XVl. Jahrhundert stetig niedergegangenen Bergstadt im oberen Enns 
thal. Hier lagert 400 Meter über der Thalsohle die wohlbebaute Hochebene von Ramsau, 
deren Lürchenwülder und grüne Almböden, belebt durch ganze Dörfer brauner Sennhütten, 
hinanziehen an den Fuß der röthlichgranen, schneebestäubten Wände des Thorstein und 
Dachstein. 
Abweichend von der sanften nördlichen Abdachung der Hochfläche gegen die Traun 
erhebt sich der südliche Absturz in einer Reihe felsiger Randgipfel, welche das Ennsthal 
von schladming abwärts aus der linken Seite begleiten. Noch breitet sich am Fuße der 
Kammspitze eine letzte Vorstufe ans, worauf der stattliche Markt Gröbming gelegen ist, 
dann aber fallen die Felsmassen des Grimming unmittelbar gegen den sumpfigen Thal 
boden ab und gewinnt der große Contrast zwischen beiden Gehängen immer mehr an 
Schärfe. Der Grimming, ein völlig isolirter, durch den Paß Stein vom Dachsteingebirge 
abgetrennter Felskamm, beherrscht das ganze Ennsthal bis über Selzthal hinab; er 
erscheint hier von seiner Schmalseite aus gesehen als mächtige Pyramide, in deren Hoch- 
karen Schneefelder eingebettet liegen, und bildet gewissermaßen die Axe, um welche die 
ilinliegenden Tiefen vertheilt sind. An, Fuße dieses Riesen mündet von Norden durch die 
<-chlucht von Klachau ein theilweise schon dem Gebiete der Traun angehöriges Thalsystem, 
welches, eingesenkt zwischen Dachstein und dem Todten Gebirge, in die beiden Becken von 
Aussee und Mitterndorf zerfällt. 
Verfolgt man die Trannfurche von, dunklen Fjord des Hallstatter Sees durch die 
Koppenschlucht ihrem Ursprung zu, so öffnet sich bald in sonniger Weite das Becken von 
Aussee. Einzeln aufragende Bergmassen bilden im Verein init den lichten Abfällen des 
Todten Gebirges die Umrahmung der grünen Tiefe, Wald und Wiesen überkleiden den 
welligen, hier und da durch niedere, dunkle Kegel unterbrochenen Boden, und von allen 
Hohen grüßen Villen und Gehöfte herab. Zum letztenmal begegnen wir hier im Osten
	        
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