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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Steiermark

Dialectes, zu welchen in den Localdialecten des Jaun-, Rosen- und Gailthales noch 
Einzelheiten hinzuzufügen wären, sind Eigenthümlichkeiten, die mehr oder weniger dem 
schwerfälligeren Gebirgsbewohner zukommen. 
Neben diesen Eigenthümlichkeiten finden sich auch interessante Archaismen und 
Localismen, deren Vorkommen hier überrascht. Zu letzteren ist das im Cechischen und 
Slovakischen bekannte Präfix vi (heraus) zu rechnen, welches innerhalb des slovenischen 
Sprachgebietes nur in Kärnten, im Venetianischen und sporadisch auch in den an Kärnten 
stoßenden Gegenden Steiermarks vorkommt. Zu den Archaismen wären die Jmperfect- 
formen des Hilfsverbums bs, dsstn und so fort zu zählen, welche sich außer in Kärnten 
nur noch bei den kroatischen Slovenen finden. 
Was nun die Bertheilung der Dialecte in Steiermark betrifft, so nimmt die Sprache 
der Bewohner des Bachergebirges, der oberen Windischen Bühel, des Posrnk, des oberen 
Drau- und des Miesthales an dem Kärntner Dialecte Theil, dagegen die Sprache der 
Bewohner des Sannthales an dem Dialecte Oberkrains, endlich ist jene der Bewohner 
der Save-Ebene dem Dialecte Unterkrains zuzutheilen. 
Die Sprache der Slovenen in Kärnten, in Oberkrain und in den angrenzenden 
Gebieten Steiermarks gilt als Fortsetzung jener Sprache, welche in den Freisinger- 
Denkmälern überliefert ist. 
physische Beschaffenheit der Bevölkerung. 
Für Steiermark kommen zwei Volksstämme: die Deutschen und die Slovenen in 
Betracht. Erstere, die 64 Procent der Gesammtbevölkerung repräsentiren, bewohnen ganz 
Ober- und Mittelsteiermark, letztere beschränken sich ans das Unterland, welches, die Städte 
Marburg, Pettau und CM nebst einigen größeren Ortschaften ausgenommen, größtentheils 
eine slovenische Bevölkerung zeigt. 
Die Deutschen in Steiermark stellen, ähnlich den meisten übrigen Cnlturvölkern, 
ein Mischvolk dar. Für diese Anschauung sprechen sowohl die statistischen Ergebnisse über 
die Augen- und Haarfarbe als auch auffallende Verschiedenheiten in der Form des 
Schädelbaues. Bezüglich der Augen- und Haarfarbe unterscheidet man unter den steirischen 
Deutschen zwischen einem Hellen und einem dunklen Typus, von welchen ersterer unter 
den Kindern, letzterer unter den Erwachsenen vorherrscht. Es findet demnach während der 
Wachsthumsperiode ein Übergang der Hellen Complexion in die dunkle statt, der, atavistisch 
gedeutet, beweist, daß einst die blonde Race unter den Deutschen Steiermarks dichter 
vertreten war als zur Jetztzeit, und auf eine Kreuzung der blonden Race mit einem 
brünetten Volke hinweist.
	        
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