sowie mit den Jahreszahlen 1726 und 1748 versehene
Krüge im Scherschnikschen Museum zu Teschen
verwandt sind. Sie gehen zurück auf schlesische
Hafnerkeramiken vom Ende des XVI. Jahrhunderts,
deren Herstellung sich bis jetzt in der Gegend von
Brieg und Breslau nachweisen läßt. Ein vereinzeltes
Stück im Jägerndorfer Museum ist in einer Repro
duktion, einer farbigen Zeichnung ausgestellt. Es
ist eine einfache, kaffeebraunglasierte Kumme mit
farbigem, stilisiertem Blumenfriese um den obern
Rand, das mit einem geradezu vorbildlich ’zu nennen
den dekorativen Empfinden ausgeführt ist. Es dürfte
die Arbeit eines ländlichen Töpfers im Gebirge sein.
Wie auf den Haubenböden in Weißstickerei, finden
wir im Troppauer Kreis in jedem Haus alljährlich
angefertigte Ostereier, die mit demselben Reichtum
und ornamentalen Geschick dekoriert sind. Das Ver
fahren ist dem indischen Batikverfahren ähnlich. Es
wird nämlich die Zeichnung in Wachs auf das Ei
aufgetragen und dasselbe dann in Farbe gekocht, so
daß die gedeckten Teile weiß bleiben.
Allen drei Nationalitäten Schlesiens ist die Vorliebe
für die geschriebenen und gemalten Gebetbücher eigen,
die zumeist aus dem Ende des XVIII. Jahrhunderts
und der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts stammen
und dieselben ornamentalen Bestandteile zeigen wie
die Stickereien, bemalten Möbel und Ostereier. Aus
dem deutschen Gebirge stammt der Strohkorb mit
geschnittener Ledertechnik, während die Tabaksbeutel
aus verschiedenen Tierfellen Erzeugnisse der Goralen
sind. Direktor Dr. Edmund Wilh. Braun, Troppau.
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