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Volltext: Ausstellung Österreichischer Hausindustrie und Volkskunst

Rechnung tragen kann, ist von kräftigstem, sattem und 
zugleich harmonisch wirkendem Kolorite beherrscht, 
eine Eigentümlichkeit, welche im polnischen Kunst- 
gewerbe nicht so durchgreifend ist. 
Nach dieser einleitenden Charakteristik der gali- 
zischen Volkskunst mögen im nachfolgenden ihre 
einzelnen Zweige kurz besprochen werden, wobei 
selbstverständlich die Produktion der polnischen Be 
völkerung von jener der ruthenischen auseinander 
gehalten werden muß. 
In der Bauernkunst der östlichen Landeshälfte tritt 
die üppige, originelle und ungemein charakteristische 
Kunstweise des in dem Gebiete der nordöstlichen Kar 
pathen, zwischen den Quellen des Czeremosz, des 
Pruth und der Theiß ansässigen Huzulenstammes in 
den Vordergrund. Infolge der Bodeneigentümlichkeit 
sowie der klimatischen Verhältnisse sind die Huzulen 
bloß auf die allereinfachste Landwirtschaft und etwas 
Viehzucht angewiesen. Es ist daher leicht erklärlich, 
daß bei diesem begabten, bis in die letzte Zeit relativ 
wohlhabenden, ein sorgenloses und unabhängiges 
Dasein führenden Volksstamme, die Hausindustrie 
sich bedeutend entwickeln und Gemeingut aller 
werden konnte. Ungemein charakteristisch tritt der 
angeborene Schönheitssinn der Huzulen in ihrer 
malerischen Tracht sowie in der Dekoration ihrer 
Wohnstuben, Einrichtungsgegenstände und Geräte 
hervor. 
Am bedeutendsten ist jedoch ihre Heimarbeit in 
der Holzindustrie. Unter den Holzgeräten sind be 
sonders die Truhen zum Aulbewahren von Kleidungs- 
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