Bis zur Erreichung dieses letzten, wohl noch fernen
Zieles aber muß ein Ubergangsstadium obwalten, in
welchem der Zusammenhalt der Produktion von
außenher erfolgt. Nichts ist natürlicher, als daß der
Staat, als Schirmherr der Schwachen unter seinen
Bürgern, die Rolle dieses Anwalts übernimmt und
durch die Wohlfahrtsinstitution seiner einheitlich als
Wanderkurse organisierten Spitzenschulen vorläufig
die zukünftigen Produktivgenossenschaften zu ver-
treten und deren Bildung vorzubereiten strebt.
Die Kartellierung dieser tunlichst die ganze Arbeiter^
schaft ihres Standortes mit Arbeit versehenden Er
werbsschulen, d. h. die Gemeinsamkeit ihrer Ober'
leitung und des Vertriebes ihrer Produktion durch den
Zentralspitzenkurs in Wien ermöglicht die Nivellie
rung der erwähnten Lohndifferenzen, den Ausgleich
inländischer Konkurrenz.
Um nun weiters der Konkurrenz des Auslandes,
in welchem übrigens — ein eigentümliches Zeichen
der Zeit — fast durchgehends ähnliche Reformen der
Spitzenhausindustrie staatlicher oder privatphilan-
tropischerseits vorbereitet werden, um ferners der
Konkurrenz der Maschinenspitze nach Möglichkeit
zu begegnen, wird es gelten, der unter staatlichem
Schutze stehenden heimischen Spitzenindustrie, speziell
auf dem Gebiete ihres Hauptartikels, der wohlfeilen
Haushaltsspitze, stets neue marktfähige Muster zu
zuführen, deren wesentlichste Aufgabe es zu sein
haben wird, der vielgestaltigen Volkstümlich
keit der österreichischen Spitze — ihrer kostbarsten
Eigenheit — gerechtzuwerden.
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