229
welche einer späteren Zeit angehören und die man als die bulgarischen, kroatischen,
serbischen, russischen erkennt und bezeichnet. In diesen ältesten kirchenslavischen Denkmälern
sind liturgische Termini enthalten, welche darauf hindeuten, daß die Denkmäler nicht dort,
wo die griechische Sprache herrschte, sondern hier ihren Ursprung nahmen, wo die lateinische
Liturgie, sei es zuvor im Lande selbst oder in unmittelbarer Nähe üblich war. Dieses
Merkmal paßt nun nur auf Pannonien, wohin die deutschen Glanbenslehrer von Baiern
und Karantanien ans vorgedrungen waren. Außer diesen liturgischen Termini hat die
'
nM noi^o8so^zkori^j»hztt
ne innettüte
kä mklcr»er»eklintti -
e ^ SK ^ s cr<-i tt
-r'sae. c-euue
^ ''' ' - - ^ ^
Altslovenisch: Jüngere kyrillische Schrift (XV. Jahrhundert).
- ^
Sprache der pannonischen Denkmäler selbst gewisse Merkmale an sich, welche nicht blos
ihr Alter kennzeichnen, sondern auch den Zusammenhang mit der heutigen slovenischen
Sprache, also den Boden ihres Ursprunges erkennen lassen. Diese Merkmale sind nebst
anderen die Nasallaute y und y. Nur in den pannonischen Denkmälern sind nämlich die
Nasalvoeale richtig angewendet. Und noch heute wird in der slovenischen Sprache jedes
altslovenische y durch o, o durch 6 und nicht anders wiedergegeben, wenn sich auch heut
zutage die Nasalirung selbst bis ans geringe Reste verloren hat.
Das gute Glück hat aber noch einen anderen beredten Zeugen gestellt, welcher beweist,
daß die liturgische Sprache des heiligen Cyrill und Method in Pannonien entstanden sein
muß. Dieser Zeuge ist auch ein Monnment aus alter Zeit, ans dem X. ^ahihundert.