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seiner schweren Erkrankung, etwas müde, so fiel diesmal sein gutes Aussehen
und seine ungebeugte Haltung allen auf, die ihm bei seinem eineinhalbstündigen
Rundgange begegneten. Er war gekommen, um seiner Freude über die
Erwerbung des Dubskyschen Porzellanzimmers Ausdruck zu geben, besichtigte
die für die Aufstellung dieser Kostbarkeit getroffenen Vorkehrungen, besah die
Neuordnung der Metallsammlung und die eben ausgestellte Mestrozzi-
Sammlung, welche schon Eitelberger vor 45 Jahren erworben hatte, und
erzählte mit großer Lebhaftigkeit und jener rührenden Bescheidenheit, die ihm
eigen war, von seinen in jungen jahren betriebenen Übungen im Zeichnen,
Malen und Lithographieren. Als er das Haus verließ, sagte er, es sei ihm ein
Bedürfnis, hier immer wieder vorzusprechen, und er werde sehr bald wieder
kommen, um zu sehen, was es Neues gäbe. „Nur fortarbeiten" waren seine
letzten Worte.
Das Österreichische Museum, das ihm so teuer war und unauslöschlichen
Dank schuldet, wird sein Andenken in treuer Verehrung bewahren und sich
von seinem Geiste, seinem Rate und der Festigkeit seiner erleuchteten ziel-
bewuBten Kunstgesinnung immer umgeben fühlen.
AUSSTELLUNG VON KÜNSTLERISCHEN AMATEURARBEITEN.
Im Zubau des Österreichischen Museums wurde am 4. Februar eine Ausstellung
von künstlerischen Amateurarbeiten, retrospektiv und modern, unter dem Protektorat
Ihrer k. u. k. Hoheit der Frau Erzherzogin Maria Josefs eröEnet. Die Dauer der Aus-
stellung ist ein Monat. Das Reinerträgnis der Veranstaltung wird wohltätigen Zwecken,
der ]ugend-, Armen- und Krankenfürsorge, zugewendet werden. Wegen der Trauer für
weiland Seine k. u. k. Hoheit den Herrn Erzherzog Rainer wurde von einer feierlichen
Eröffnung abgesehen.
Die Ausstellung wurde arn n. d. M. von Ihrer k. u. k. Hoheit der Frau Erzherzogin
Maria Josefa besucht.
XLlBRIS-AÜSSTELLÜNG. Die österreichische Exlibris-Gesellschaft ver-
anstaltet anläßlich ihres zehnjährigen Bestandes im März d. J. eine größere Aus-
stellung im Säulenhofe des Österreichischen Museums. Die Ausstellung wird eine
historische und eine moderne Abteilung enthalten und verspricht nach den Anmeldungen
sowohl aus Künstler- wie aus Sammlerkreisen ein erschöpfendes Bild der Entwicklung
und Ausgestaltung des Exlibris zu bieten. Es steht mithin zu hoEen, daß der vornehmste
Zweck der Ausstellung, das künstlerische Exlibris zu popularisieren, ihm mehr und mehr
Verständnis und neue Freunde zuzuführen und so der Kunst wie den Künstlern zu dienen,
erreicht werden wird.
ESÜCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums
wurden im Monat Jänner von 6.926, die Bibliothek von 2.019 Personen besucht.
ÜNSTGEWERBESCHULE. Der Minister für öffentliche Arbeiten hat die
Professoren an der Kunstgewerbeschule Franz Barwig in die VII. und Otto Prutscher
in die VIII. Rangklasse, beide mit der Rechtawirksamkeit vom x. März x9x3, befördert.