aus dem Jäger- und Alxnleben) verziert sind, 'nament
lich im Eisack- und Pustertale sehr beliebt. Sie sind
zumeist Alt-Sterzinger Hausindustrieprodukt und ent
halten einen wahren Schatz zierlichster Bildlichkeit
und saftigen Volkshumors. Leider ist dieser schöne
Produktionszweig bis auf wenige unbedeutende Über
bleibsel erloschen. Echter Tiroler Volksschmuck, eben
falls zumeist in den Tälern von Bozen zu Hause, sind
auch die sogenannten „Fürtuchklemmer“, messingene
fibelähnliche Nadeln, mit Perlenstickwerk reizvoll
dekoriert, wie sie, wiewohl viel seltener, auch noch
in Steiermark und Krain zum Schließen der Weiber
hemden benützt werden; ähnliche Hemdbroschen
begegnen übrigens auch in Ostschlesien, im Egerlande
und bei den Wallachen. Nicht zu vergessen sind hier
endlich die prächtigen Beinkämme, mit herrlichster
Durchbrucharbeit, die von farbigen Zinnfolien zu
schönster Wirkung gebracht werden. Sie sind eben
falls zumeist Alt-Sterzinger Arbeit und werden nicht
mehr erzeugt.
Von männlichem Bauernschmuck wären nur die
wuchtigen „Bauerneier“, große Taschenuhren in ver
zierten Schildkrotgehäusen, mit schweren Ketten und
vielen Anhängern aus Silber, sowie die Fingerringe
(namentlich Rauf- und Antoniringe) aus Silber zu
erwähnen.
Tirols eigentlichste Kunst und Liebhaberei ist in
dessen die Holzschnitzerei, wie sie einem waldreichen
Gebirgslande, das zahlreiche prächtige Schnitzhölzer
besitzt (Ahorn, Buche, Eibe, Zirbel), entspricht. Von
der Täfelung der Bauernstube mit dem fast obligaten
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