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Volltext: Ausstellung Österreichischer Hausindustrie und Volkskunst

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namlich die Glasindustrieschule von Haida, die keramische Schule von Teplitz, die Holz- 
industrieschule von Grulich, die Kunstschlossereischule von Königgrätz, die Quincaillerie- 
schule von Gablnnz und die Vlebeschule von Warnsdorf. 
(K. k. Faoheohule 10.! Holzindustrie in Hßllein.) Aus dem vom Fachschul- 
leiter Julius Springer über das abgelaufene Schuljahr erstatteten Berichte geht 
hervor, dass die Schule in allen vier Jahrgängen zusammengenommen von i3 Tages- 
schülern, 4 außerordentlichen Schülern, 3 Hilfsarbeitern, I8 Zeichenschülern und a6 
Schülern der J-"nrtbildungsschule frequentirt war. Den Schülern des vierten Jahrganges 
war mehrfache Gelegenheit geboten, ihre Befähigung praktisch zu erproben, die Lehr- 
mittelsaniuilung wurde um werthvolle Beiträge vermehrt, die Beziehungen zur localen 
Industrie wurden durch die Kunst- und Gewerbe-Ausstellung in Salzburg gefordert. 
(K. k. Faohaohnle für Holzindustrie in Bozen.) An dieser im September 1884 
eröllneten Fachschule wirken unter der Leitung des Architekten Leopold Theyer zwei 
Fachlehrer und ein Werkmeister und lautet der jüngst veröffentlichte Jahresbericht über 
das abgelaufene Schuljahr nach jeder Richtung sehr günstig. Die Schule war von rund 
30 Schülern besucht, von welchen i5 als Tischler und 13 als Schnitzer Ausbildung 
genossen. In dem offenen Zeichen- und Modellirsaal waren i5 Zeichner und ein Bild- 
hauer eingeschrieben. 
(Alte Wandmalereien.) Wir haben kürzlich berichtet, dass in Braunau am Inn 
in dem Hause eines Privaten interessante Fresken aus dem 17. Jahrhunderte entdeckt 
wurden. Daselbst wurde nun wieder in einem anderen Hause unter den Tapeten ein 
solcher Schmuck entdeckt. Es sind große patrnnirte Ornamente, die durch ein grau in 
Grau gemaltes Gesims ihren Abschluss nach oben erhalten. Die andere Flache der 
Wand ist durch schone, reich mit Genien und Ornamenten verzierte Medaillons aus- 
gefüllt, "welche meist Oelgemälde religiösen Genres enthalten. Die malerische Wirkung 
und gefällige Cnmposition sammtlicher bis jetzt an die Oetfenllichkeit gebrachten Ge- 
malde zeugen von bedeutendem künstlerischen Geschmacke. 
(St. Scheiden-Kirche In Nürnberg.) Die berühmte St. SebaldusaKirche in 
Nürnberg droht, wie verlautet, derart zu verfallen, dass sie nur noch durch einen 
Wiederherstellungsliau, dessen Kosten auf etwa 800.000 Mark geschätzt sind, gerettet 
werden kann. Zur Aufbringung dieser Summe hat sich in Nürnberg ein Verein gebildet, 
der um die Genehmigung zu einer Lotterie nachzusuchen und das Interesse weitester 
Kreise für das schone Denkmal mittelalterlicher Kunst wachzurufen gedenkt. 
(Gongresa zum Schutze des literarischen und künstlerischen Eigenthuma.) 
Ueber die Arbeiten dieses kürzlich in Bern versammelt gewesenen Congresses macht der 
IBundc folgende Mittheilungen: i-Dieser Congress, welcher am 7. v. M. in der schweize- 
rischen Bundesstadt zusammengetreten ist, hat seine schwierige Arbeit vollendet und 
den Entwurf zu einer internationalen Uebereinkunft mit Schlussprotokoll unterzeichnet. 
In der Uebereinkunft werden den Autoren literarischer und künstlerischer Werke aller 
Art in sammtlichen Staaten, welche derselben beitreten, der gleiche Schutz und die 
gleichen Rechte zugesichert, welche die eigenen Landesangehörigen genießen. Indessen 
sind dabei die Formalitaten zu erfüllen, welche im Ursprungsland: des Werkes zu jenem 
Zwecke vorgeschrieben sind. Das Uebersetzungsrecht wird dem Autor oder seinem 
Rechtsnachfolger auf die Dauer von zehn Jahren, vom Tage der Publication an gerechnet, 
zugesichert. Es wird ein internationales Bureau creirt und dem schweizerischen Bundes- 
rathe unterstellt. Convention und Protokoll werden sammtlichen civilisirten Staaten vom 
schweizerischen Bundesrathe zur Genehmigung mirgetheilt. Die Ratificatinnsurkunden 
sollen binnen Jahresfrist ausgewechselt werden, und drei Monate nachher tritt die Con- 
vention in Kraft und Wirksamkeit.- 
(Antlkenfunct) Bei den Arbeiten für die neue Brücke an der Regola bei Rom 
ist eine Statue in korinthischem Erze zu Tage gefordert worden. Man nimmt an, dass 
es sich um einen jungen Bacchus handelt, worauf das mit Epheu bekranzte Haupt der 
Statue schließen lasst. Die Augen der Statue sind eigenthümlicher Weise aus Silber ge- 
fertigt. Dieselbe sull von gutem Styl und schöner Arbeit sein. 
(Alterthumskande) Die archäologische Gesellschaft in Athen wird die Aus- 
grabungen in _Olympia_ wieder aufnehmen. Obwohl die Resultate als Nachlese der 
deutschen Arbeiten wenig versprechend sind, will die Gesellschaft doch das ganze Gebiet 
des ursprünglichen Bodens herstellen. Das von Karapanos gegründete Museum ist 
bereits unter Dach und wird in Kurzem zur Aufnahme der Funde bereit sein. 
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