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Volltext: Ausstellung Österreichischer Hausindustrie und Volkskunst

gewürdigt als die Volkskunde gepflegt wird. Ebenso 
wie die Volksseele in gemütstiefen Liedern und Melo 
dien Ausdruck sucht, hat die Heimatskunst hie und 
da in originaler Gestalt Charakteristisches und An 
sprechendes geschaffen. In der Heimatskunst betätigt 
sich eine Art Dilettantismus, welcher bestrebt ist, 
Schönes zu schaffen und zu besitzen, welcher nicht 
so sehr für den Markt arbeitet, sondern für den 
eigenen Bedarf, für den Schmuck des Hauses und 
die charakteristischen Motive, welche dabei zutage 
gefördert werden, finden heute ihre Verwertung im 
Kunstgewerbe. 
So werden Geräte und Artikel für den Hausbedarf 
mit einer primitiven Kerbholzschnitzerei und Brand 
malerei versehen (die Erzeugnisse aus der Tachauer 
Gegend, die Spielwaren aus dem Erzgebirge). Sie haben 
gewissermaßen die früher beliebten Laubsägearbeiten 
abgelöst. Es werden nicht mehr bloß Vogelbauer 
gemacht, sondern Schnitzereien, welche wertvoller 
sind, wie kunstvoll gearbeitete Krippen mit reichen 
Details. In früherer Zeit wurde auch in Wachs ge 
bosselt und kann man Kunstwerke dieser Art hie 
und da antreffen. 
Die Tische, Schränke und Truhen im Bauernhause 
wurden mit einer charakteristischen Malerei versehen, 
bei welcher eine blaue und rote Farbe vorherrschte. 
Derartige Möbel werden gesucht und bezahlt. Man 
hat auch mit Glück versucht, den Egerländer Haus 
rat nachzuformen und stilisierte Möbel hergestellt, 
welche auf Veranden, in Restaurants etc. Verwendung 
finden. 
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