getragene Tracht wird häufig speziell als „blatensky“
bezeichnet), wo eine an altertümlicher schöner Stickerei
und recht vielem Schmuck reiche Frauenkleidung
getragen wurde. Dunkle Frauenröcke sind mit bunten
Bändern und silbernen Borten geschmückt, die bien-
dend weißen Hemden reich mit Seide gestickt, auf
den mit roten Strümpfen bekleideten Füßen werden
niedliche Pantöffelchen mit bewunderungswürdiger
Koketterie und mit großem Geschick getragen. Den
Stolz dieser Tracht bilden jedoch die kostbaren
Koltern, Schürzen und Kopftücher. Mit Recht werden
ihre reichentwickelten, mit fahlroter Seide gestickten
und in mehreren Schichten angebrachten Pflanzen-
Ornamente und Rosenblüten für höchst altertümlich
gehalten. Eine andere, auch aus Südböhmen stam-
mende Art solcher Kopftücher zeigt gleichfalls sehr
alte Muster von schöner Weißstickerei mit einfachen,
lose aneinander gebundenen Blumen. Leider werden
diese zu den ältesten erhaltenen Mustern gezählten
Arbeiten häufig mit buntfarbigem Glasschmelz und
glitzerndem Flitter in grotesken Konturen benäht
und mit farbigen Fäden durchzogen, wodurch sie
einen auffallenden, manchmal auch kunstlosen Cha
rakter erhalten. Die Männertracht wird durch diese
reiche Frauenkleidung in den Hintergrund gedrängt,
obwohl auch sie mit ihren reich mit Seide gestickten
Hemden, Jacken und langen Röcken, mit buntfarbig
geschmückten und sogar mit Pfauenfedern an der
Naht durchnähten Pelzen deutlich den Wohlstand
und die Prunksucht ihrer Eigentümer bekundet.
Die einfachere, obwohl nicht uninteressante Tracht
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