in der Nachahmung englischer Vorbilder, der Wedg
woodware und des Kupferdruckes, weshalb sie für
diese Volkskunstausstellung selbst nicht in Betracht
kommen. Die Formen- und Farbengebung der anderen
aber blieben doch im Gedanken- und Bilderkreise
der bodenständigen Kunst, so daß sie hier Aufnahme
heischten.
Wir haben es mit Tellern aller Größen, auch reinen
Ziertellern mit modellierten Ösen zum Aufhängen
als Zimmerschmuck, mit Schüsseln ohne und mit
Fuß, mit Flaschen, Krügen und Öfen zu tun, welch
letztere zum Teil auch reichen Wappenschmuck der Be^
steiler erhielten, aber nur in einzelnen Kacheln zur
Ausstellung gebracht werden konnten. Die Form der
Flaschen und Krüge folgt dem Bedürfnis; ist bald
platt gedrückt oder viereckig, auch melonenartig, meist
aber von kugeligem Bauch und kleinem Hals, der
selten mit einer Zinnschraube, häufiger mit einem
Stoppel oder einer Feldfrucht, etwa mit Kukuruz
geschlossen wird. Die henkellosen Krüge überwiegen
in deutschen, jene mit kleinen Seitenhenkeln in den
slawischen Gegenden. Den Wöchnerinnen schickt die
Gevatterin einen einfach grauglasierten oder auch
farbig bemalten korbartigen Krug mit höherem Henkel
und breiter Öffnung. Ein vom Mährischen Gewerbe
museum ausgestellter Vexirkrug von 1789, an dessen
zerbrochenem Henkel man erkennt, wie die Flüssigkeit
durch den hohlen Henkel zu dem mit Rosetten durch
brochenen Lippenrand geleitet wurde, um den unvor
sichtigen Trinker zu schrecken, zeigt, daß auch dem
Mährer der Sinn für den Trinkerhumor nicht fremd war.
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