dem Zuge der Zeit folgend im XVIII. Jahrhundert Land-
schaftsausschnitte, die Kirche, das Ochsengespann mit
dem pflügenden Bauer, das dem Gesang des Vogels
lauschende Landmädchen, den Schafhirten mit Herde
und Hund, die Jägerin mit dem erlegten Hasen, den
hl. Stephan mit Mantel und Zepter und den hl. Josef
mit dem Kindlein, die Darstellung des Ecce homo,
vor allem aber außer den Zunftzeichen wieder die
frohen Kinder der Natur, die wegen der Bienen
zucht hochgehaltene Tulpe, die Nelke, die Frucht,
wohl auch ein ganzes Füllhorn, den Vogel und
Löwen und Stier, vor allem den springenden Hirsch
und das Pferd und ausnahmsweise auch die de
kolletierte Modedame von anno dazumal. Manches
nur in Blau oder Grün, das meiste in kräftigem
Farbengegensatz: Blau auf Weiß, Grün und Gelb,
später vorwiegend Rot in lebhafter Mischung, seltener
Weiß auf feinem Gelb oder Grau oder vornehm
lustriertem Braun.
An Jahreszahlen und auch an Namen und Buch
staben fehlt es den keramischen Erzeugnissen nicht.
Leider verewigten sich damit meist nur die Besteller,
während die ländlichen Künstler im Verborgenen
blühten und verwelkten. Zuweisungen sind daher
mit Vorsicht aufzunehmen; bei manchem schönen
„mährischen“ Stück ist ja die Verwandtschaft mit der
Habanerware so groß, daß es noch weiteren Forscher
fleißes und guten Glückes bedarf, um sicher zu
deuten, wie anderseits auch so manche slowakische
Stickerei nicht eben in Mähren entstanden sein muß,
sondern aus der ungarischen Slowakei hereinkam.
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