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Objekt: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bukowina

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diesen Liedern als der vbjeetivsten einer und zeigte zugleich, wie solche Lieder geschrieben 
werden müssen, wenn sie nicht versificirte Prosastücke, sondern Gedichte im eigentlichen 
Sinne sein sollen. Von seltener Intimität der Form und des Inhaltes ist ferner auch die 
Mehrzahl der Gedichte, die Fed'kvwicz im Jahre 1887 für kleine Kinder herausgab, und 
um so verdienstlicher, je schwieriger es in Wirklichkeit ist, gerade hier den richtigen Ton 
und die richtige Ausdrncksweise zu finden. Auch dürfte es übrigens nicht zu oft Vorkommen, 
daß ein alternder, mit sich und der Welt zerfallener und auch sonst auf Abwege gerathener 
Dichter noch vermocht hätte, die reine Kinderseele in einer so innigen und liebevollen 
Weise zu belauschen, wie 
es in diesen kleinen 
Gedichten der Fall ist. 
Ein anderer bukv- 
winisch-ruthenischer 
Schriftsteller, der es zu 
einiger Bedeutung ge 
bracht, ist ferner Isidor 
Worobkiewicz. Im 
Jahre 1836 geboren, 
fühlte auch er sich unter 
dem Einflüsse der von ihm 
genossenen Schulbildung, 
wie seinerzeit Fed'kowicz, 
zunächst zur deutschen Li 
teratur hingezogen, und 
ging erst später, als er mit 
einigen Erzeugnissen der 
ruthenischenLiteratur be 
kannt wurde, zu der letzteren über. Als seine Erstlingsarbeit auf diesem Gebiete sind 
die dreizehn Gedichte anzusehen, die er in dem von Bohdan Didyckij als Almanach 
für das Jahr 1863 herausgegebenen Hat^air^ir unter dem Pseudonym Danylo Miaka 
veröffentlichte. Dann folgten als Frucht unermüdlichen Fleißes zahlreiche lyrische und 
erzählende Gedichte (darunter auch historische Gesänge und förmliche Epen), Erzählungen 
in Prosa, Dramen, Operettentexte, Predigten und populär-wissenschaftliche Artikel. So 
hübsch aber auch die Mehrzahl seiner lyrischen Gedichte ist, so liegt die eigentliche Stärke 
Worobkiewicz's nicht in diesen, sondern in den von ihm verfaßten erzählenden Gedichten. 
Mit einem überwiegend formalen Talente ausgestattet, für dasäußereVorgängeundBegeben- 
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Osip Feökowicz.
	        
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