MAK
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139 Arbeitsstufen beim Schleifen von Perlen, topasfarbenes Glas (sechskantig) und Kristallglas 
(rund), von oben nach unten: 
1. Reihe: Stab (links; Durchmesser: ca. 7,60 mm), gesprengte Perle (rechts); 2. Reihe: geschlif 
fene Perle (rechts; 3 Facetten), polierte Perle (links); 3. Reihe: Stab (links), gesprengte Perle 
(rechts); 4. Reihe: geschliffene Perle (rechts; 5 Facetten), polierte Perle (links). -TMW, wohl Inv. 
TH 32842 
139 Work stages for grinding (cutting) beads, topaz-colored glass (6-sided) and crystal glass 
(round), from top to bottom: 
Row 1: cane (left; diameter: ca. 7.60 mm.), broken-off beads (right); row 2: cut beads (right; 3 fac- 
ets), polished beads (left); row 3: cane (left), broken-off beads (right); row 4: cut beads (right; 
5 facets), polished beads (left). - TMW, probably inv. TH 32842 
einem Dörnel („Spießl“) oder an einem Hatschel mit einem Stifte geschliffen, und zwar 
so, daß genau von jeder Kante eine gleichmäßig auf das Loch zu sich hinziehende 
Ecke an beiden Seiten der Perlen abgeschliffen wurden (Posselt 1907, S. 8). Eine 
zeitgenössische Quelle erläutert die „zweimaligen“ und „dreimaligen“ Perlen: 
Zweimalige Perlen ‘ werden aus sechskantigem Glas hergestellt, jedoch geschliffen und poliert. 
Das Schleifen erfolgt nicht durch Handarbeit an der einzelnen Perle, sondern in mit Wasser ge 
füllten Holztrommeln, in denen innen ein Schleifstein vertikal mit nicht zu schneller Umdrehung in 
Gegenrichtung läuft. Dadurch verlieren sich die scharfen Kanten, doch bleiben die Flächen er 
halten. Die Perlen werden sodann gut gereinigt und getrocknet auf Chamottetellern ins Feuer ge 
bracht. Durch leichtes Schmelzen des Glases an der Oberfläche erlangen sie ihre Brillanz. 
,Dreimalige Perlen‘ erhält man, indem man Hackebissel aus sechskantigem Glase auf Messing- 
’draht aufreiht und mindestens dreimal auf einen schnell laufenden Schleifstein drückt“ (N. N., 
Sprengperlen). 
Die Glasschleiferei wurde - nach Lilie - in vielen Schleifmühlen auf Radstühlen (mit 
loth- oder waagrecht rotierenden Rädern oder Scheiben von Eisen, Stein oder Holz 
betrieben. Die Radstühle wurden zumeist von den Gewerksbesitzern an die 
Glasschleifer in Pacht gegeben (Lilie 1895, S. 166-167). 
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts dominierten im Gablonz-Tannwalder Bezirk die 
Schleifereien für Knöpfe, Kristallwaren und Glassteine; die letztgenannten wurden 
198
	        
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