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Krystallplättchen (flache Perlen), genarbte Perlen, übersponnene Perlen oder 
Faponperlen“; häufig hingegen sind „Atlasperlen“. Unter Perlenmosaik verstand man 
zwei Arten der Anordnung: versetzt liegend oder in geraden Reihen. 
GLASKORALLEN - GLASGRANATEN - GRANATPERLEN - PATERNOSTER 
PERLEN 
Manche Glasperlen-Namen begegnen uns immer wieder, und dies in verwirrend 
unterschiedlicher Bedeutung. Zu diesen Begriffen zählen die Glaskorallen und Glas 
granaten. Im allgemeinsten Sinn verstand man unter Glaskorallen runde Perlen, und 
Glasgranaten galten als facettierte Perlen. Dann wieder wurden die Begriffe eingeengt. 
Wir können aber durchaus auch den Glaskorallen als facettierten Perlen (hohl oder 
massiv), dann wieder als runden Perlen oder Paternosterperlen begegnen! Und nicht 
immer muß die Farbe Korallrot das wesentliche Charakteristikum sein; manchmal ist 
es die Form, die Bearbeitung (der Schliff) u.a. Betrachten wir einige zeitgenössischen 
Meinungen aus dem 19. Jahrhundert in chronologischer Folge: 
„Bisweilen haben die Perichen das Ansehen, als wären sie kantig geschliffen, wie die Granaten, 
...“(Loysel 1818, S. 305). „In die roten Perlen, welche die Korallen nachahmen sollen,... werden 
firnißartige Farben ... eingeblasen“(Keeß 2/1823, S. 902). „Die Glasgranaten werden aus einem 
den ächten Granaten möglichst ähnlichen Glasflüsse verfertigt und erhalten durch Schleifen die 
eckige Form“ (Leng 1835, S. 503). 
„Die Glaskorallen erhält man auf eine sehr einfache Art. Der vor dem Tiegel sitzende Arbeiter 
spießt mit einem spitzigen Eisendraht einen flüssigen Glastropfen an, wodurch die Koralle zu 
gleich das Loch erhält, gibt ihr durch rasches Drehen die runde Form und läßt sie dann in den 
Kühltopf fallen, der etwas entfernt vom Feuer steht“ (Leng 1835, S. 503). 
Nach Altmütter wurden massive Perlen „ehemals auch oft Glaskorallen genannt“ 
(Altmütter 1841, S. 99): 
„Beiläufig kann bemerkt werden, daß man nicht nur massive, sondern auch aus dickerem Glase 
geblasene Hohl-Perlen schleift und facettirt, namentlich zur Nachahmung echter geschliffener 
Korallen, wo sie aus Krystallglas geblasen, zuletzt mit rothgefärbtem Wachse im innern überzo 
gen werden“!Altmütter 1841, S. 106). 
„Glaskorallen werden verfertigt aus geblasenen Perlen, welche man inwendig mit farbigem 
Wachse überzieht“ (Loth 1859, S. 73). 
„Glaskorallen sind Glasperlen, welche aus einer Glasmasse hergestellt sind, der durch Zusatz 
von Zinnoxyd, Schwefelkupfer und Eisenoxyd die beliebte rothe Farbe der Korallen ertheilt ist“ 
(Karmarsch-Heeren 1880, S. 44). 
Auch die Sprachforscher, die Etymologen, haben uns viel zu bieten: Pierer setzt 
„Korallen“ in einer Bedeutung mit „kleinen Glasperlen“ gleich (Pierer 11/1851, S. 853), 
und für den Paternoster nennt er neben „Vaterunser und Rosenkranz“ als dritte 
Bedeutung „Halsketten von großen u. kleinen Perlen od. Kugeln od. von gehenkelten 
Münzen sowie Perlenstäbchen“ (Pierer 8/1851, S. 711). 
Im Sprachwörterbuch der Gebrüder Grimm überfluten uns die Variationen zum Wort 
Koralle aus verschiedenen Sprachen und Zeiten, wie etwa „coralle, corallus, koral, 
korall, koralle, coral“, dann „kralle, chroll, kralen, kraal, koraal, grall, krall, korelle, köret, 
corelln, krellen, karellen, krelle, Korällelein, krallet“(Grimm 5/1873, Spalte 1795). 
In einem späteren Grimmschen Band ist unter dem Stichwort Paternoster „1) das 
vaterunser / 2) die gröszeren (das Vaterunser bezeichnenden) kügelchen des 
rosenkranzes sowie dieser selbst / 3) a) in der baukunst der perlstab, perlfries“ zu 
finden (Grimm 7/1889, Spalten 1502,1503) - mithin auch „Paternoster“ als Kügelchen 
des Rosenkranzes, und die Perle begegnet uns im Perlstab wieder. Bleibt noch 
hinzuzufügen, daß der französische „patenötrier“, der deutsche „Paterlmacher“, 
manchmal dem Lampenbläser und Perlenwickler gleichgestellt wird. 
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