184
k
st
ty
¥
185
Austauschbare „Kappel“ zum Einsetzen in die Druckzangen ermöglichten eine große
Vielfalt an Perlenformen. Nach dem Drücken wurde der „Brockenreif“ in Schüttelsäcken
entfernt. Das Glattschleifen erfolgte in Trommeln mit Quarzsand oder durch Rumpeln. Die
so entstandenen matten Perlen wurden poliert: entweder auf Pappelholzscheiben mit
Trippei, oder durch Feuerpolieren (Parkert 1925, S. 188). Auch das „Glattrumpeln“ ohne
Sand mit Wasser („Wasserpolieren“) war möglich (Glasdrückerei Labau o.J., unpag.)
Die Arbeit in der Drückhütte ist uns aus zeitgenössischen Photos bzw. vom erhaltenen
Inventar her bekannt (Abb. 145-148, S. 214-216). Die Fachliteratur bildet Drückzangen
und -maschinen ab; darüber hinaus kennen wir eine Reihe von Privilegien, aus denen der
komplizierte Mechanismus verschiedener Zangenformen hervorgeht (Abb. 150-155,
S. 217-219). Auf eine Zange „zur Fabrikation von Glasdruckperlen und Steinen in allen
Formen, Größen und Farben mit zwei in Form eines Kreuzes angebrachten Löchern“
erhielt Josef Fischer/Tannwald, 1883 ein Privilegium; Franz Hiebel/Friedrichswald reichte
1884 Verfahren ein, das 1889 allerdings nur teilweise anerkannt wurde (Abb. 155, S. 219):
238