FW!
% P' S
—
m
I//M
m
m m- 'hH-
rs
;yp
r,
®1
»
KlS
p-j
M
gfe»
I
i s
X
je-
206 Werkstätte eines Lampenbläsers (Hohlglasperlen), sign. Pörner. - Gablonzer Archiv und
Museum e.V., Kaufbeuren-Neugablonz
206 Workshop of a lamp blower (hollow glass beads), signed Pörner. - Gablonz Archive and
Museum e.V., Kaufbeuren-Neugablonz
von Winter - als Synonym der Echtgoldperle. Die Musterkarten von Weiskopf in
Morchenstern sollen nicht weniger als 1500 verschiedene Fagons solcher Perlen gezeigt
haben (Winter 1900, S. 89). Das Gablonzer Pendant zur „Pariser Echtgoldperle“wurde von
einigen wenigen Firmen im Wert von jährlich etwa 100.000 Gulden erzeugt; die Absatz
gebiete der Hohlglasperle waren: „Englisch= und Holländisch=lndien, der Orient, Egypten,
Centrah und Südamerika“(Gablonz 1898, S. 162).
Durch die Erfindung von Formen, die eine Herstellung von zehn oder mehr Perlen auf
einmal ermöglichten (Abb. 208-210, S. 260, 261), stieg die Produktion bedeutend an;
gleichzeitig sanken die Preise (Gablonz 1898, S. 162). Diese Formen sollen 1876 von
einem Perlbläser erfunden worden sein (Tayenthal 1900, S. 24). Um dieser Entwicklung
gegenzusteuern, wurde 1898 die „Produktivgenossenschaft der Hohlperlen-Erzeuger“ in
Gablonz gegründet (und um 1909/10 bereits wieder liquidiert); sie zeigte 1906 auf der
Deutschböhmischen Ausstellung in Reichenberg
„eingemalte, eingezogene, innen versilberte und vergoldete Perlen in den mannigfachsten For
men. Das Ausstellungsmaterial wurde zum Teile in gefälligen Ornamenten arrangiert und bildet
eine herrliche Kaiserkrone oder stellt an fünf Wandtafeln Blumen und Vögel dar.“ (Schindler
1906, S. 1720).
Es handelte sich um Form- und Freihandperlen:
„ ...letztere zeigen nur Kugel-, Oliv- oder Birnen-Form, erstere dagegen geben in Hinsicht auf
Formgebung einen ziemlich weiten Spielraum. Die gewöhnlichen Perlen sind 3 und 15 mm groß,
die kleineren werden ausschließlich in die Form gearbeitet“(Arnold 1909, S. 90).
Schänder nennt als Zentrum der Hohlglasperlen das Kamnitztal mit den Gemeinden
Antoniwald, Josefstal, Unter- und Ober Maxdorf, Albrechtsdorf, Georgenthal, Wiesen
thal, Morchenstern. Neben den technischen Neuerungen, die im Kamnitztal üblich wa
ren (Perlenmaschine, Messingformen, Bunsenbrenner), erzeugten abseits gelegene Gebiete
259