212 Verfahren zum Herstellen von Hohlglas
perlen mit breitem Loch, 1886, Anton Devide,
Josefsthal; Privilegium Nr. 36/1629. - Öster
reichisches Patentamt, Wien
212 Procedure for making hollow glass
beads with a wide hole, 1886, Anton Devide,
Josefsthal; privilege no. 36/1629. - Austrian
Patent Office, Vienna
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„schwarzen Hochkonjunkturen (zwischen 1890 und 1914 und um 1920) war die schwarze Perle
besonders gefragt, vor allem glatte Rundperlen, rautige und facettierte Formperlen sowie Spitz
ovale“ (Schänder o. J., S. 8).
Wachsgefüllte Glasperlen wurden später von Perlen aus massivem weißem Glas (meist
Alabasterglas) abgelöst; der Überzug mit „Fischsilber“ wurde mit Lack gefestigt. Diese
sogenannten „Imitationsperlen“ werden heute noch unter verschiedenen Be
zeichnungen in den Handel gebracht (z.B. die „Maharaniperlen“) der Firma Swarovski,
Wattens). Das Prinzip dieser Technik, massive, oberflächlich behandelte Perlen zu
erzeugen, war grundsätzlich nichts Neues, wenn auch mit einem anderen Material, dem
Alabaster: bereits 1823 verweist Keeß auf eine vergleichbare Erzeugungsweise von
Perlen-Imitationen, wenn er die in Rom fabriksmäßig hergestellten sogenannten
„römischen Perlen“erwähnt hier wird der durch Abdrehen perlenförmig gestaltete Kern aus
Alabaster mit der „Fischschuppenmaterie“ überstrichen. Da sich die Oberfläche dieser
echten „Alabaster-Perle“ rasch abnützte, bevorzugte man die „gefüllten Glasperlen“ (Keeß
2/1823, S. 902). Massive Wachsperlen wurden im 19. und 20. Jahrhundert erzeugt und
sind auch heute noch im Programm vieler Firmen. Auf der Deutschböhmischen Ausstellung
in Reichenberg wurden 1906 „massive Perlen mit außen angebrachten Fisch
schuppendekor“ gezeigt (Schindler 1906, S. 1721).
Um 1930 ist eine Reihe von Firmen nachweisbar (Lodgman-Stein 1930), die sich auf die
Erzeugung massiver Wachsperlen spezialisierten:
Andreas Hampel/Gablonz; Belda & Co./Turnau (ab 1920 Wachsperlen „Orienta“ und „Eterna“),
Finger & Co./Doubrawitz bei Königshof („Wachsperlen jeden Genres, Boutons, Ketten u. Kolliers,
Ein- und Zweilochperlen, Leuchtkolliers etc. in allen Qualitäten, in hohl und massiv, sowie in allen
Färbungen“), J. Posselt/Gablonz („Thüringer Wachsperlen / Massive Wachsperlen jeder Art“),
Adolf Kopal/Gablonz („Wachsperlen, Thüringer-Perlen in allen Sorten, wie Halbperlen, Kugeln
und Boutons in hohl, iris-hohl, gefüllt, irisgefüllt, Durchloch-Maschenperlen, Zwischenteile, Kol
liers in Ketten und abfallend, auch massiv verwachst. Stets Neuheiten u. alle Farbenausführun
gen ...“), Hugo Tischer/Gablonz („Erzeugung aller Arten Glasperlen, insbesondere Echtgoldper
len und Feinsilberperlen in glatt, matt und sämtlichen Farben. Rocailles und Stifte“), Gustav
Weisskopf/Gablonz („Spezialerzeugung von massiven Wachsperlen-Schnüren in allen Größen“).
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