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Gummi arabicum - in Wasser oder einer Mischung von arabischem Gummi und 
Ammoniakgummi) mit Baumwolle angedrückt, die so präparierten Perlen in einer 
Pfanne mit fein gepulvertem ungelöschtem Kalk erhitzt und schließlich mit weichem 
Leder abgerieben (Altmütter 1841, S. 102). 
Am 20. 10. 1828 erhielt der Cavaliere Marino Longo ein fünfjähriges Privilegium „auf 
die Erfindung einer neuen Art, die Glasperlen zu vergolden und zu versilbern“, das 
allerdings wegen Nichtentrichtung der Taxen 1830 wieder aufgehoben wurde. „Die an 
einem Faden oder Drahte hängenden Perlen werden zuerst mit einem wässerigen 
Firnisse aus arabischem Gummi und Borax überzogen, mit feinem Blattgold oder 
Blattsilber eingehüllt, und dann in einem eigenen Ofen einer ziemlich starken Hitze 
eine Stunde ausgesetzt“ (Patente 1/1841, S. 9). 
Auch Parkert nimmt 1925 auf Außen- und Innenvergoldung der Hohlglasperlen 
Bezug; die einfache Glanzvergoldung als Außenvergoldung wird nach seinen 
Angaben „mit einer Lösung von Gold in Schwefelbalsam und Lavendelöl unter 
Zuhilfenahme von Wismuth als Fluߓerreicht (Parkert 1925, S. 165). 
Rotgoldtöne erzielte Dr. Ivan Weiskopf als „Kupferüberzüge durch Reduktion des 
Kupferhydroxydes bei Gegenwart der Chloride des Zinks, Goldes und Platins in 
Lösungen, welche Rohrzucker und Formaldehyd enthielten“ (Parkert 1925, S. 167). 
VERSILBERN (VERSPIEGELN) 
Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt eine Nachricht, die Perlen von „metallischem 
Ansehen“ betrifft: 
„Bisweilen siehet man auch Perlen, die ein metallisches Ansehen haben; diese sind mit dem un 
ten zu beschreibenden amallgama inwendig belegt und werden eben so behandelt wie größere 
Glaskugeln, deren Belegung unten gezeigt werden soll. Sind die Perlen von gefärbtem Glas ge 
macht, so nimmt die Belegung auch diese Farbe an. Auch kann man die Perlen, ehe man sie be 
legt, vorher mit einer mit Gummi angemachten Farbe inwendig überziehen, und dann die Bele 
gung darauf machen. Solche Perlen müssen stärker in Glas gemacht werden als die Wachsper 
len“ (Loyse\ 1818, S. 309). 
Keeß spricht 1823 von einer nicht näher definierten „metallischen Composition“ zur 
Herstellung der „metallisch glänzenden MarcasiU oder Spiegelperlen“ (Keeß 2/1823, 
S. 902). Auch Loth merkt nur an, daß „die spiegelnden Perlen... inwendig einen 
Ueberzug von einem leichtflüssigen Metallgemische“ enthaften (Loth 1859, S. 73). 
Hingegen wird von Leng geschmolzenes Zinn erwähnt: 
„ ... in die metallisch glänzenen Marcasit= oder Spiegelperlen [werden] metallische Compositio- 
nen, wie zum Versilbern der Glaskugeln angegeben werden, eingeblasen. Hält man eine eben 
geblasene Perle, die glühend noch an der Röhre hängt, in geschmolzenes Zinn und zieht etwas 
davon in die Röhre hinein, das man gleich darauf wieder in die Perle zurückbläst, so erhält diese 
inwendig eine dünne Folie und zeigt ein schönes Farbenspiel“ (Leng 1835, S. 502). 
Pörner erwähnt ebenfalls die mit Zinn gefärbte Spiegelperle: 
„Nach dem Kriege von 1866 war hier eine andere Perle zu sehen: die sogenannte Spiegelperle. 
Diese Perlen waren auf ein Glasröhrchen beim Blasen angereiht, ungefähr 20 Stück 6 mm^Per- 
len auf die eine Hälfte, ebensoviel auf die andere Hälfte und in der Mitte wurde diese ,Klautsche‘ 
gebogen, in der Flamme erhitzt und mit Zinn und Speauter eingezogen, dann wieder erhitzt und 
das Zuviel an Zinn herausgeblasen. Zuletzt wurden diese Perlen an Schnüre gefädelt. Diese 
Perlen hatten einen Glanz wie Platinstahl... Die mit Zinn und Speauter eingezogene Perle 
wurde durch die versilberte ganz verdrängt und ersetzt“(Pörner o.J., S. 3, 4). 
Wie aus den oben angeführten Zitaten hervorgeht, waren Perlen mit Spiegelbelegung 
im Innern ihrer Wandung zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Markasit- oder 
Spiegelperlen bekannt. Als solche sind auch die Perlen eines Colliers von Anton 
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