geeigneten Bindemittel, wie Milch, Gummiarabicum, Traganth oder Kaseinleimlösung zu einem
homogenen Teige angerührt. Oft auch gibt man Metalloxyde oder Erdfarben hinzu, um die
Masse gleich mit aufzufärben. Dann walzt man sich die Masse in entsprechend dicke Platten
blätter aus und bringt sie in einen Preßrahmen, dessen unterer Teil leicht entfernt werden kann.
Diesen Rahmen setzt man nun unter eine geeignete Preßvorrichtung. Die Lochung der Perlen
wird ebenfalls schon während der Pressung bewirkt, da oberhalb der in Verwendung kommen
den Prägematrize eine mit Stahldornen ausgerüstete Steckplatte vorgesehen ist, welche wäh
rend des Preßdruckes die Lochung der Perlen hervorruft. Es lassen sich auf diese Weise selbst
verständlich verschiedene Perlformen erzeugen, doch spielt bei der Porzellanperlbranche die
runde Form stets die Hauptsache. Durch das einfache Auspressen der Perlen geht die Arbeit
ziemlich rasch vor sich, sodaß je nach der Form und Größe 500-1000 und noch mehr Perlen auf
einen Preßdruck fertiggestellt werden können. Wie bereits angedeutet wurde, geschieht die Fär
bung der Masse meist schon während dem Zusammenmischen der Grundstoffe, und zwar kom
men dabei meistens Metallfarben, wie Kobalt, Zink, Chromnickeloxyd usw. in Betracht. Dennoch
wollen wir einige Rezepte hier anführen, wie sie sonst gebräuchlich sind, um dem Leser ein ge
naueres Bild hinsichtlich der Mischungsverhältnisse zu geben. Für Braun verwendet man bei
spielsweise auf 100 T. der Grundmasse 20 T. kalc. Eisenoxyd und 15T. Zinkoxyd, für Grün 30 T.
kohlensaures Zink, 7T. Titanoxyd und 1 T. Zinkoxyd auf 100T., für Schwarz 6T. kalc. Kobalt
oxyd, 9 T. kalc. Eisenoxyd auf 80 T. der Grundmasse, für Violett auf 70 T. der Hauptmasse 17 T.
Manganoxyd, 2 T. Kalisalpeter und 12 T. Natron unter Zusatz von 1 T. Kobaldoxyd.
Hinsichtlich der Zusammensetzung der Grundmasse ist zu bemerken, daß man hiebei stets eine
mehr glasartige Beschaffenheit der Porzellanmasse anstrebt. Selbstverständlich gibt es eine be
trächtliche Menge Rezepte zur Herstellung solcher Massen, die jedoch meistens dem jeweiligen
Verwendungszwecke angepaßt sind. Im allgemeinen kann man aber von folgender Zusammen
stellung ausgehen, wenn man befriedigende Resultate erzielen will:
Schwedischer Feldspat 95 T., Zetlitzer Kaolin 18 T., Kaliwasserglas 5T., kalcinierter Borax
1 3 /4 T.
Glasuren brauchen bei diesem Material nicht angewandt werden, höchstens, daß man zur Auf
färbung der Masse, wie bereits früher angedeutet, gewisse Metallsalze oder Erdfarben einträgt.
Zur Bindung des Massegutes wendet man eines der erwähnten Bindemittel an, formt die Masse
zu Perlen, welche schließlich im Muffelofen gebrannt werden.
Nach Heinecke wird zuweilen auch der Feldspat durch ein besonders hiezu geeignetes Glasma
terial als Flußmittel ersetzt.
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