Waltraud Neuwirth
PERLEN AUS GABLONZ
Historismus - Jugendstil
560 Seiten, 180 Farbabbildungen,
189 Schwarzweißabbildungen
ISBN 3-900282-44-7
Von glänzender Buntfarbigkeit, mit Silber
und Gold verspiegelt, im Seidenglanz pa
stellfarbiger Töne, leuchten uns Gablon
zer Perlen von Musterkarten entgegen.
Jetschwarz heben sie sich von Seide und
Tüll ab, geben Perlmosaiken ihre strah
lende Helligkeit und schmücken Gewebe
in verwirrender Vielfalt. Verstickt und ver
strickt, sind sie metallischen Perlen be
nachbart. Nußgroß oder fein wie Staub
körner, sind sie zu schweren Colliers ge
reiht oder strömen wie rauher Flitter über
Flächen, Ornamente bildend, die aus win
zigen Farbkörnern gemalt scheinen. Aus
Glas geblasen, gequetscht und gewickelt,
aus plastischen Massen gepreßt, neh
men die Perlen aus Gablonz alle erdenk
lichen Formen an: Kugeln und Oliven,
Würfel und Zylinder, Ringe und Scheiben,
Spindeln und Spulen, Früchte und Blu
men; sie tragen phantastische Namen
wie Atlasperlen, Morgenstrahl-Perlen,
Feder- und Schlangenperlen, Boxer und
Knebel.
Nur ein Bruchteil der Vorgefundenen Ma
terialfülle läßt sich zwischen zwei Buch
deckel zwängen, daher kann die vorlie
gende Publikation trotz ihres Umfangs
bestimmte Phänomene nur schlaglichtar
tig aufzeigen.
Anhand der Sammlungen in Wien (Tech
nisches Museum Wien) und in Kauf
beuren-Neugablonz (Gablonzer Archiv
und Museum e.V., Neugablonzer Indu
strie- und Schmuckmuseum e.V., Kaufbe-
uren-Neugablonz), kombiniert mit den
Privilegien im Österreichischen Patent
amt in Wien und Anschauungsmaterial
aus heute noch tätigen Werkstätten, wird
eingangs den Herstellungstechniken der
Glas- und Masseperlen besondere Auf
merksamkeit geschenkt. Ein umfassen
des Kapitel gilt jeweils den Spreng- und
Druckperlen, den Wickel- und Hohlper
len. Farben, Formen und Größen sowie
Problemen der Terminologie sind eigene
Abschnitte gewidmet.
Die Musterkarten der Gablonzer Firmen
Gebr. Redlhammer und Gebr. Mahla bil
den einen weiteren Schwerpunkt. Die
zeitgenössische Dokumentation umfaßt
Texte zur Technologie und Geschichte
der Gablonzer Perlen und wird durch Illu
strationen aus der 2. Hälfte des 19. Jahr
hunderts bereichert.