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Rishabhanatha, Santinatha, Neminafha, Parshvanatha und Var- 
dhamana-Mahavira (etwa 555—480 v. Chr.), jeder von einem 
Yaksha und einer Yakshi (Kal. 205; 206) begleitet; von den letzte 
ren am wichtigsten Ambika (Mutier) mit ihrem Löwen. 
E. SAIVISMUS (SIVAISMUS): MAHADEVA ODER MAHESVARA 
(DER GROSSE GOTT ODER HERR): Sadasiva, Mahesha-Murti, 
Jagesvara (Herr der Welt), Nataraja (König des [Tandava-] 
Tanzes; Kat. 283; 234), Ardhanarisvara (der Herr, welcher halb 
Frau ist), Hari-Hara (Vishnu-Siva), Siva (der Gnädige), Samkara, 
Candrashekhara (der Mondbekränzte), Girisha (der Herr der 
Berge), Gangadhara (der Träger der himmlischen Ganga, d. h. 
der Milchstralje), Nilakantha (der Blauhalsige), Kirata-Murti (der 
Dschungelbewohner), Gajasamhara-Murti (Töter des Elefanten 
dämons), Dakshina-Murti (der Lehrer Südindiens), Bhairava (der 
Schreckliche), Mahakala (der Grofje Schwarze), Mrityunjaya (Be 
sieger des Todes), Yogisvara (Herr der Yogins), Kankali-Murti 
(Zauberer), Bhikshatana-Murti (Bettler), Rudra (Brüller), Vira- 
bhadra (Heldenglanz), Lakulisha (junger Asket mit einem Stab in 
der Hand), Linga (männliches Glied). MAHADEVI (DIE GROSSE 
GÖTTIN); siehe unter F. Saktismus. BEIDE ALS GÖTTLICHES 
PAAR; Uma-Sahita (stehend; Kal. 290), Uma-Mahesvara (sit 
zend), Kalyanasundara (der Glücklich-Schöne), Somaskanda (mit 
Uma Mahadevi und Skanda; Kat. 295). IHRE KINDER; Ganesha 
(Ganapati, Vinayaka), der Elefantengott (Kat. 274; 300) und Kart- 
tikeya (Skanda, Kumara, Subrahmanya), der Kriegsgotl (Kat. 116). 
F. SAKTISMUS (Kult der Sakti, der weiblichen Macht Gottes, der 
Weltmutter): Mahadevi (Grofje Göttin), Mahesvari (Grofje Herrin), 
Mahamata (Grofje Mutier), Ambika (Mutter), Bhavani Bhuvanes- 
vari (Weltherrin), Maha-Lakshmi, Rajrajesvari, Parvati (Berg 
göttin), Kumari (Jungfrau), Gauri (Glänzende), Kamakshi (die 
Liebesäugige), Durga (Jungfrau), Mahishamardini (Durga als 
Töterin des Büffeldämons, Kriegsgöltin; Kat. 195; 272), Kali (die 
Schwarze), Bhairavi (die Schreckliche), Camunda (Todesgöftin), 
Yogesvari (Herrin des Yoga-Tantra), Minakshi (Fischäugige, 
Nichtblinzelnde, Ruhige; Prinzessin von Madurai), Yoni (weib 
licher Geschlechtsteil), Yantra (Hexagramm); ferner die sieben 
oder acht .Mütter' (Malrika; Kat. 196), die neun Durgas, die 
64 Yoginis und 81 Dakinis, alles blutrünstige Schreckensgöttinen. 
G. VAISHNAVISMUS (VISHNUISMUS): Vishnu (der vedische 
Himmelskönig; Kat. 188), Vishvarupa (der Allgewaltige), Vaikun- 
thanatha (Herr des Paradieses), Narayana (Schöpfer, auch Pad- 
manabha, Ananlasayin, Seshasayin), Lakshminaiha oder Srinata 
(Herr der Glücksgöttin Sri-Lakshmi). 24 alte Formen, wie Kesava, 
Damodara, Vasudeva u. a. Beliebter seine zehn Inkarnationen 
(Avatara): Matsya (Fisch), Kurma (Schildkröte), Varaha (Eber) 
mit Bhudevi (Erde), Nrisimha (Mannlöwe), Vamana (Zwerg) = 
Trivikrama (Eroberer der drei Welten), Parasurama (ein brah- 
manischer Heros), Rama (der Held des Ramayana-Epos), Krishna 
(der Hirtengoft, ein Held des Mahabharata-Epos und Lehrer der 
Bhagavadgita, der heiligen Schrift der Hindus), Gattinnen Ruk- 
mini und Satyabhama, Buddha (Umdeutung des Gründers des 
Buddhismus) und Kalkin (der Heiland der Zukunft, wahrschein 
lich Yashodharman, Befreier Indiens von den Hunnen im 6. Jahr 
hundert n. Chr.). Diese alle sind seit dem 15. Jahrhundert mehr 
oder minder von Krishna und Rama verdrängt worden, deren 
Namen heute praktisch genommen einfach Gott bedeuten. Die 
Mythe von der Liebe Krishnas zu den Hirtenmädchen (Gopis) des 
Landes von Mathura, besonders zu Radha und ihrem Tanz (Rasa- 
mandala) im Brinda-Walde, ist das Lied der mystischen Liebe 
zwischen Gott und Seele geworden. Rama und Sita (von dem 
Giganten Ravana geraubt und wieder befreit) sind das ideale 
Ehepaar, Rama der ideale König. Der Affenkönig Hanuman aber 
ist zum beliebtesten Fürsprecher bei Rama geworden. 
Die Rolle all dieser Gottheiten und ihrer Typen hat ständig ge 
wechselt. Bis in die Gupta-Zeif dominierte der Buddhismus, erst 
den Buddha nur andeutend (Fufjspuren, Lotus, Baum der Er 
leuchtung, Dharmacakra-Rad des Gesetzes, Stupa), dann als 
bekleideten Yogi mit einer Locke zwischen den Brauen (urna) 
und einem Auswuchs (ushnisha) auf dem Scheitel dargesfellt. Die 
Bodhisaltvas aber tragen fürstliche Kleidung. Die Jaina-Heiligen 
gleichen den Buddha-Figuren (stehend oder in Yoga-Sitz), sind 
aber nackt, haben meist keinen Scheitelauswuchs und sind von 
einem Yaksha oder einer Yakshi begleitet. Die Blüte der 
sivaitisch-vishnuitischen Bildnerei fällt ins 3. bis 12. Jahrhundert, 
im Süden bis zur Gegenwart andauernd. Siva (wei^ oder schwarz) 
ist immer am Askefenhaar, dem Dreizack (trishula), der Trommel 
aus Totenschädelschalen (damaru) und seinem Stier Nandin er 
kennbar. Vishnu (blau) trägt Königsschmuck und Krone, hält 
Keule und Lotus, Muschel und Wurfrad und reitet auf dem Adler 
Garuda. Rama und Krishna sind blauhäullg, in gelbem Gewände, 
Krishna mit Pfauenfedern in der Krone, oft eine Flöte (venu, 
murali) spielend, von Kühen umgeben. In der Kunst der mo 
hammedanischen Zeit, besonders an den Rajput-Höfen, tragen 
die Götter meistens das Hofkostüm der Zeit. Kultbilder (murli, 
pratima, arca) wurden durch besondere Riten erst zum Sitz der 
Gottheit gemacht.
	        
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