VOLKSKÜNSTLER DER RSFSR
SERGEJ 6ERASSIM0W
Sergej Gerassimow nimmt unter den zeitgenössischen Landschafts
und Genremalem der Sowjetunion einen hervorragenden Platz ein.
Der Künstler wurde 1885 in Moshaisk bei Moskau als Sohn eines
Handwerkers geboren. Nach dem Besuch der Elementarschule begab
sich der fünfzehnjährige Sergej, der mit Leidenschaft zeichnete, nach
Moskau, um sich hier zum Maler auszubilden.
S. Gerassimow trat zuerst in die Stroganowsche Kunstschule ein,
dann besuchte er die Lehranstalt für Malerei, Bildhauerei und Baukunst.
An diesen beiden Kunsthochschulen wirkten die bedeutendsten russischen
Maler jener Zeit. Besonders reiche Anregungen empfing der angehende
Künstler von zwei Pädagogen: dem hervorragenden Maler Konstantin
Korowin und Sergej Iwanow, einem ausgezeichneten Interpreten de3
russischen Volkslebens.
Schon während seiner Ausbildung an der Stroganowschen Kunst
schule beteiligte sich S. Gerassimow an Kunstausstellungen.
Nach Absolvierung der Lehranstalt für Malerei, Bildhauerei und Bau
kunst (1912) war S. Gerassimow als Lehrer tätig, bis er im ersten Welt
krieg mobilisiert wurde.
Die Oktoberrevolution erschloß den Sowjetmalern große schöpferische
Möglichkeiten. S. Gerassimow begann nun, an Bildern zu arbeiten, die
das Leben des russischen Bauern und die dem Künstler so vertraute rus
sische Natur zum Thema haben. Er entwickelte tiefes Einfühlungsver
mögen in seine Umgebung, die er sowohl daheim als auch auf seinen häufigen
Reisen durch das Land aufmerksam beobachtet.
In seinen charakteristischsten Werken wie „Fest in der Kollektiv
wirtschaft“ und in seinen zahlreichen Landschaftsbildern bewies der
Künstler sein großes Talent und reifes Können.
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