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Die starken Zeitimpulse erwecken in Wien eine
Neugestaltung auf allen Gebieten der Kunst. In
der Musik tritt die „Wiener Schule“ hervor;
Arnold Schönberg, Anton von Webern, Matthias
Hauer, Alban Berg. Epoche machend war die
Uraufführung der Oper ,,Wozzek“ von Alban
Berg in der Wiener Staatsoper mit den Bühnen
bildern von Oskar Strnad.
Das Konzept des neuen Lebensstils war das
Thema von Vorträgen und Schriften, so von
Peter Altenberg, Karl Kraus, Anton Kuh und
Adolf Loos (letzterer gerade aus Amerika zu
rückgekommen).
Professor Clemens Holzmeister baute damals
die ersten modernen Kirchen.
Ein internationaler Wettbewerb der Stadt Wien
für Architekten wurde ausgeschrieben für eine
Siedlung von Einfamilienhäusern, ,,Die Werk
bund-Siedlung“, ein Projekt des Österreichi
schen Werkbundes. Die Eröffnung der Siedlung
in Lainz, nahe dem ehemaligen kaiserlichen
Jagdgebiet, fand 1930 statt. Die prämierten und
ausgeführten Objekte stammten von den Archi
tekten J. Hoffmann, O. Härdtl, Wien; A. Lurcat,
Paris; E. Plischke, O. Breuer, Wien; R. Neutra,
Los Angeles; G. Rietveld, Utrecht; H. Häring,
Berlin; M. Schuette-Lihotzky, Moskau; G. Guvre-
kian, Paris; A. Loos, M. Feilerer, Wien.
Das Zentrum der modernen Kunsterziehung in
Wien war die Kunstgewerbeschule, die erste
Schule, an der in diesem neuen Geiste gelehrt
wurde. Die Lehrerschaft aus dieser Zeit half.
den Weltruf der „neuen Sachlichkeit“ zu be
gründen; zu ihr gehörten: Direktor Alfred Roller,
Josef Hoffmann, Oswald Härdtl, Oskar Strnad
(Architektur), Anton Hanak (Bildhauerkunst),
Berthold Löffler (Malkunst), Michael Powolny und
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